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Lautensack
Lautensack,
 
1) Hans Sebald, Kupferstecher und Radierer, * Bamberg (?) 1524, ✝ Wien (?) zwischen 1561 und 1566; lebte in Nürnberg und Wien (ab 1556). Er schuf Porträts von Vertretern des Wiener Hofs, v. a. aber Städteansichten und Landschaften, die stilistisch vom Einfluss der Donauschule geprägt sind. Im Spätwerk näherte er sich dem Realismus der niederländischen Kunst.
 
 2) Heinrich, Schriftsteller, * Vilshofen 15. 7. 1881, ✝ Eberswalde 10. 1. 1919; war Mitglied des Kabaretts »Elf Scharfrichter«, ab 1907 freier Schriftsteller in Berlin. Er schrieb, stark an F. Wedekind orientiert, zahlreiche Lieder, balladenhafte Gedichte und bühnenwirksame Dramen. Thema seiner stets im bayerischen Kleinstadtmilieu angesiedelten Werke ist der Zwiespalt zwischen menschlicher Triebhaftigkeit und religiösem Anspruch vor dem Hintergrund kleinbürgerlicher Moral und Heuchelei. Lautensack, der auch als Übersetzer, Drehbuchautor und Filmdramaturg arbeitete, starb in geistiger Umnachtung.
 
Werke (Auswahl): Hahnenkampf (1908); Die Pfarrhauskomödie (1911); Das Gelübde (1916); Erotische Votivtafeln (herausgegeben 1919); Altbayrischer Bilderbogen (herausgegeben 1920).
 
Ausgabe: Das verstörte Fest. Gesammelte Werke, herausgegeben von W. L. Kristl (1966).
 
Literatur:
 
F. Brunner: H. L. Eine Einf. in Leben u. Werk (1983).

Universal-Lexikon. 2012.