Laqueur
[la'køːr, englisch lə'kweə], Walter, amerikanischer Historiker und Publizist deutscher Herkunft, * Breslau 26. 5. 1921; Sohn eines jüdischen Kaufmanns; emigrierte 1938 nach Palästina, studierte in Jerusalem und arbeitete 1944-55 als Zeitungskorrespondent und freier Autor; übersiedelte 1955 nach London und war 1955-67 Herausgeber der Zeitschrift »Survey«; 1964-91 Direktor des »Institute of Contemporary History and Wiener Library« in London (eine der führenden Einrichtungen zur Erforschung des Faschismus). Laqueur war 1967-72 Professor an der Brandeis University in Waltham (bei Boston, Massachusetts), 1970-87 an der Universität in Tel Aviv und 1977-90 an der Georgetown University in Washington (D. C.); er wurde 1973 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des »Center for Strategic and International Studies« in Washington (D. C.). Herausgeber u. a. des »Journal of Contemporary History« (seit 1965), der »Washington Papers« und der Vierteljahreshefte »Washington Quarterly«. Laqueur schrieb auch Romane.
Werke: Young Germany (1962; deutsch Die deutsche Jugendbewegung); Russia and Germany (1965; deutsch Deutschland und Rußland); Europe since Hitler (1970); A history of Zionism (1972; deutsch Der Weg zum Staat Israel); Weimar - a cultural history (1974; deutsch Weimar - die Kultur der Republik); Terrorism (1977; deutsch Terrorismus); The missing years (1980; deutsch Jahre auf Abruf); The terrible secret (1980; deutsch Was keiner wissen wollte); The age of terrorism (1987); The long road to freedom: Russia and Glasnost (1989; deutsch Der lange Weg zur Freiheit. Rußland unter Gorbatschow); Stalin (1990; deutsch Stalin. Abrechnung im Zeichen von Glasnost); Europe in our time (1992; deutsch Europa auf dem Weg zur Weltmacht); Black Hundred (1993; deutsch Der Schoß ist fruchtbar noch. Der militante Nationalismus der russischen Rechten); Thursday's child has far to go (1993; deutsch Wanderer wider Willen. Erinnerungen 1921-1951); Faschismus. Gestern - heute - morgen (deutsch 1997).
Universal-Lexikon. 2012.