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Krier
Krier,
 
1) Léon, luxemburgischer Architekt, * Luxemburg 7. 4. 1946, Bruder von 2); Vertreter der rationalen Architektur. Krier fordert die Überwindung des anonymen Wohnens durch gestaltete Freiräume wie Straßen und Plätze nach dem Vorbild der vorindustriellen Städte des 18. und 19. Jahrhunderts sowie durch Akzentuierung der sozialen Zentren. Krier bedient sich bei seinen Planungen einer neoklassizistischen Formensprache.
 
Werke: Entwurf für das Quartier La Villette, Paris (1978); Entwurf für eine Schule in Saint-Quentin-en-Yvelines (1978); Projekt Kulturstadt Atlantis auf Teneriffa (1986-87).
 
 2) Rob, eigentlich Robert Krier, luxemburgischer Architekt, * Grevenmacher 10. 6. 1938, Bruder von 1); lehrt seit 1975 an der TU Wien, Vertreter der rationalen Architektur. Krier macht es sich wie sein Bruder zur Aufgabe, zerstörte alte Stadtstrukturen, den Charakter des historischen Orts zu rekonstruieren (nicht zu imitieren) unter Berücksichtigung der erhaltenen Substanz (Rotebühl-, Charlotten- und Schloßplatz in Stuttgart, 1973-74; Prager Platz in Berlin, 1976-78). Streng geometrische Formen, Achsensysteme und Zitate historischer Bauformen bestimmen seine Entwürfe; auch Bildhauer (u. a. Skulpturen in Bettembourg, 1989).
 
Weitere Werke: Haus Dickes in Luxemburg (1974); Bebauung Ritterstraße (1979-83) und Rauchstraße (1983/84) im Rahmen der IBA, Berlin; Gemeindesiedlung in Wien (1989, mit Hedy Wachberger und P. Gebhart).
 
Schriften: Stadtraum in Theorie und Praxis (1975); Elements of architecture (1983); Architectural composition (1988; deutsch Über architektonische Komposition).
 
Literatur:
 
R. K. Architecture and urban design (London 1993);
 
R. K., Zeichnungen u. Skulpturen (Salzburg 1995).

Universal-Lexikon. 2012.