Krasiński
[kra'ɕiĩski], Zygmunt Graf, polnischer Dichter, * Paris 19. 2. 1812, ✝ ebenda 23. 2. 1859; neben A. Mickiewicz und J. Słowacki der bedeutendste polnische Romantiker. Krasiński stellt in dem Drama »Nie-boska komedia« (1835; deutsch »Ungöttliche Komödie«) den Konflikt zwischen der aristrokratischen Ordnung und der revolutionären Bewegung dar. In der christlichen Tragödie »Irydion« (1836; deutsch »Iridion in Rom«) wird am antiken römischen Stoff der polnische Freiheitskampf gegen die russische Herrschaft analysiert. Die Verherrlichung Polens erreicht ihren Höhepunkt in dem allegorisch-visionären Poem »Przedświt« (1843). In den »Psalmy przyszłości« (1845; deutsch »Die Psalmen der Zukunft«) predigt Krasiński das Martyrium als einzige Möglichkeit der Aufhebung gesellschaftlicher Gegensätze. Große Bedeutung hat Krasińskis Korrespondenz (u. a. »Listy do Delfiny Potockiej«, 3 Bände, herausgegeben 1975; daraus deutsch »Hundert Briefe an Delfina«) als Chronik und geistiges Panorama der Epoche.
Ausgabe: Dzieła, herausgegeben von M. Kridl, 12 Bände (1931).
Universal-Lexikon. 2012.