Kormorane
[französisch, von altfranzösisch corp mareng, eigentlich »Meerrabe«], Singular Kormoran der, -s, Scharben, Phalacrocoracidae, mit 30 Arten fast weltweit an Binnengewässern und küstennahen Meeresgewässern verbreitete, zu den Ruderfüßern gestellte Vogelfamilie; meist dunkel bis schwarz gefärbte Wasservögel mit hakig herabgebogener Oberschnabelspitze. Kormorane ernähren sich v. a. von Fischen, die sie durch Tauchen (Tauchdauer bis zu 45 Sekunden) erbeuten. Nach dem Tauchen breiten sie an Land ihre Flügel zum Trocknen aus. Kormorane bauen ihre Nester am Boden oder auf Bäumen (oft in großen Kolonien), die zwei bis vier Jungen kommen nackt zur Welt. Kormorane fliegen oft in V-Formation mit gerade nach vorn gestrecktem Hals. Die nördliche Populationen sind Zugvögel.
Zu den Kormoranen gehören u. a. der flugunfähige, auf einigen Galápagosinseln lebende Galápagos-Kormoran (Stummelkormoran, Stummelscharbe, Phalacrocorax harris; Größe bis 90 cm), dessen Bestände von der Ausrottung bedroht sind; mit oberseits braungrauem, unterseits hellerem Federkleid. Weiterhin der an der Westküste Südamerikas verbreitete Guano-Kormoran (Phalacrocorax bougainvillei; Größe fast 70 cm), der als wichtigster Guanoerzeuger gilt. In Europa vorkommende Arten sind der Kormoran (Phalacrocorax carbo; Größe 90 cm) mit weißen Wangen, die Krähenscharbe (Phalacrocorax aristotelis; Größe 76 cm) mit aufrichtbarer Federhaube am Kopf und die Zwergscharbe (Phalacrocorax pygmaeus; Größe 48 cm) mit dunkelrotbraunem Kopf, die kleinste Art der Kormorane.
Universal-Lexikon. 2012.