Kạto Zạkros,
Ausgrabungsstätte einer minoischen Hafenstadt an der Ostküste Kretas, Griechenland, benannt nach dem heutigen Ort Z. Der zur Stadt gehörende Palast wurde um 1700 v. Chr. zerstört und zwischen 1600 und 1550 neu errichtet nach dem Vorbild der mittelkretischen Paläste (Knossos, Phaistos, Mallia). Sein wie dort von Norden nach Süden orientierter Mittelhof ist etwa 30 m lang. Der mehrstöckige Palast umfasste circa 250 Räume. Oberhalb des Palastes wurde die dicht gebaute Stadtsiedlung (drei Bauperioden) freigelegt, u. a. eine 2,60 m breite Straße mit Plattenpflaster (»Hafenstraße«); die Siedlung überdauerte die Zerstörung des zweiten Palastes (um 1450). An Qualität übertreffen die Funde von Kato Zakros die der großen Paläste: Luxusgefäße aus Stein, Obsidian und Bergkristall sowie mit Korallen und verschiedenen Arten von Tintenfischen bemalte Keramik; die Reliefs eines Rhytons aus Stein zeigen ein Gipfelheiligtum in bizarrer Felslandschaft mit Bergziegen. Weiter im Landesinnern wurde ein stattlicher, hoch gelegener spätminoischer Landsitz (u. a. mit Keltervorrichtung) freigelegt, außerdem finden sich in der Umgebung Reste römischer Villen.
Universal-Lexikon. 2012.