Ob|si|di|an 〈m. 1; Geol.〉 meist schwarzes, kieselsaures, glasiges Gestein, das beim Erstarren vulkan. Auswürfe entsteht; Sy Lavaglas [<lat. obsidianus, obsianus; nach dem Römer Obsius (laut Plinius d. Ä. der Entdecker des Gesteins)]
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Ob|si|di|an, der; -s, -e [lat. (lapis) Obsianus, nach dem röm. Reisenden Obsius, der das Gestein in Äthiopien entdeckte]:
dunkles, viel Kieselsäure enthaltendes, glasiges Gestein.
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Obsidian
[lateinisch, nach Plinius dem Älteren von dem römischen Reisenden Obsius in Äthiopien entdeckt und nach ihm »obsianus« genannt] der, -s/-e, kieselsäurereiches vulkanisches Gesteinsglas mit Gasresten und weniger als 3 % Wasser; schwarz, dunkelgrau bis dunkelbraun, oft geflammt oder streifig; entstanden bei der raschen Erstarrung rhyolithischer Laven, oft vergesellschaftet mit Bimsstein, Perlit und Liparit.
Obsidian wurde vereinzelt bereits in der Altsteinzeit, häufiger in der Jungsteinzeit in Form von Klingen, Schabern, Pfeilspitzen u. a. bearbeitet, da er ähnliche physikalische Eigenschaften wie Feuerstein besitzt. Zu vorgeschichtlicher Zeit wurde Obsidian auf der Insel Melos (Kykladen), in Italien auf Pantelleria, auf Lipari, Ischia, Sardinien und im Karpatenbecken gewonnen und von dort weit gehandelt. Obsidian war ein charakteristischer Werkstoff des Neolithikums in Vorderasien (Südostanatolien, Armenien), von wo er bis nach Ägypten gelangte; er wurde im Alten Orient, in Ägypten und in der minoischen Kultur (Kreta) auch für Gefäße verwendet. In Mesoamerika wurde Obsidian mit geschliffenen Kanten als Opfermesser, Speer- und Pfeilspitze benutzt, bei den Maya auch in hauchdünnen Absplitterungen oder mit Hieroglyphen versehen als Weihegabe bei der Errichtung von Stelen unter diese gelegt. Die Mixteken fertigten aus diesem schwer zu bearbeitenden Material sogar Ohrpflöcke.
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Universal-Lexikon. 2012.