Kạrlmann,
fränkischer Herrscher aus dem Hause der Karolinger:
1) Kạrlmann, Hausmeier (741-747), ✝ Vienne 17. 8. 754; ältester Sohn Karl Martells, teilte nach dessen Tod (741) unter Ausschaltung des Halbbruders Grifo (✝ 753) das Reich mit seinem Bruder Pippin III., dem Jüngeren, und erhielt Austrasien, Alemannien und Thüringien. Er förderte Ausbau und Reform der fränkischen Kirche durch Bonifatius. 746 schlug er in Cannstatt den Aufstand der Alemannen nieder, deren selbstständiges Herzogtum damit endgültig beseitigt wurde. 747 zog er sich als Mönch nach Montecassino zurück.
2) Kạrlmann, König der Franken (seit 768), * 751, ✝ 4. 12. 771; Sohn Pippins III., des Jüngeren, und der Bertha, wurde wie sein Bruder Karl der Große von Papst Stephan II. gesalbt und erhielt nach dem Tod des Vaters (768) als Reichsteil Burgund, Alemannien und die Mittelmeerküste.
3) Kạrlmann, K.Karlmann von Bayern, König in Ostfranken (seit 876), * um 830, ✝ Altötting 29. 9. 880; ältester Sohn Ludwigs des Deutschen, wurde nach dessen Tod 876 König in Bayern und in den südöstlichen Marken, die er seit 856 verwaltet hatte. Karlmann vertrat den Anspruch der ostfränkischen Karolinger auf Italien und auf das Kaisertum gegen Karl II., den Kahlen. 877 huldigten ihm die italienischen Großen; 879 trat der kranke Karlmann Italien an seinen Bruder Karl III., den Dicken, ab.
Universal-Lexikon. 2012.