Kaonen,
Singular Kaon ['kaːɔn, ka'oːn] das, -s, K-Mesonen, zu den Mesonen gehörende Elementarteilchen mit dem Isospin I = ½, negativer Parität und einer von null verschiedener Strangeness. Das 1949 von C. F. Powell in der kosmischen Strahlung entdeckte Kaonen K+ hat eine mittlere Lebensdauer von 1,237 · 10-8 s, ebenso das K- (das aber vorher von einem Atomkern eingefangen werden kann). Das neutrale Kaonen K0 und sein Antiteilchen K̄0 können sich infolge schwacher Wechselwirkung ineinander umwandeln. Sie haben daher keine wohldefinierte Masse und (mittlere) Lebensdauer; sie können aber zwei Superpositionen mit unterschiedlicher Lebensdauer (und Masse) bilden: das relativ kurzlebige K0S (Lebensdauer 0,892 · 10-10 s) und das relativ langlebige K0L (5,15 · 10-8 s). Diese sind Eigenzustände von CP, der kombinierten Parität (P) und Ladungskonjugation (C), die in zwei (K0S) beziehungsweise drei Pionen (K0L) zerfallen. Der erstmals 1964 von J. W. Cronin, V. L. Fitch u. a. beobachtete Zerfall des langlebigen K0L in zwei Pionen (Häufigkeit 0,28 %) bedeutet eine schwache Verletzung der für die schwache Wechselwirkung sonst gültigen CP-Invarianz. (Elementarteilchen, Tabelle)
Universal-Lexikon. 2012.