Kaltumformung,
Umformung metallischer Werkstoffe bei Temperaturen unterhalb der Rekristallisationstemperatur des betreffenden Metalls, überwiegend bei Raumtemperatur. Im Gegensatz zur Warmformung steigt die Formänderungsfestigkeit mit zunehmender Formänderung, und es tritt Kaltverfestigung ein, die die Duktilität des Werkstoffes vermindert und die Weiterverarbeitung zunehmend einschränkt. Sie geht mitunter so weit, dass eine weitere Kaltumformung erst nach einer Glühbehandlung vorgenommen werden kann. Vorteile der Kaltumformung sind v. a. die bessere Oberflächenqualität und die höhere Maßgenauigkeit durch Wegfall von Wärmeschrumpfungen und Verzunderungen, allerdings ist die Kaltumformung auf gut verformbare Werkstoffe oder solche in einem gut verformbaren Gefügezustand beschränkt. Zu den Fertigungsverfahren, die als Kaltumformung durchgeführt werden können, gehören v. a. Stauchen, Prägen, Fließpressen, Einsenken, Walzen, Draht-, Rohr- und Tiefziehen sowie Verfahren der Blechbearbeitung.
Universal-Lexikon. 2012.