tief||zie|hen 〈V. tr. 287; hat; nur im Inf. u. Perf.〉 Blech \tiefziehen ohne Erwärmung zu Hohlteilen umformen
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Tiefziehen,
Fertigungstechnik: Zugdruckumformen eines ebenen Bleches (auch Kunststofffolie oder -platte) zu einem Hohlkörper oder Zugdruckumformen eines Hohlkörpers zu einem Hohlkörper mit geringerem Umfang ohne beabsichtigte Veränderung der Blechdicke (DIN 8 584). Der Zuschnitt wird durch einen Ziehstempel (seltener durch ein Magnetfeld oder Vakuum) in eine Ziehmatrize oder einen Ziehring hineingezogen oder durch elastische Medien (Gummikissen) oder Flüssigkeitsdruck (Hydroformtiefziehen, hydromechanisches Tiefziehen) an einen starren Stempel angelegt. Ein Niederhalter drückt den Zuschnitt auf die Ziehmatrize und verhindert die Bildung von Falten während des Ziehvorganges. Ein Ziehspalt zwischen Stempel und Matrize (etwas größer als die Blechdicke) ermöglicht das Fließen des Werkstoffs und verhindert eine unerwünschte Zunahme der Wanddicke des Ziehteils. Soll das Blech zu einem Hohlkörper mit relativ kleinem Durchmesser und großer Höhe gezogen werden, sind mehrere Züge erforderlich. Im Erstzug (Anschlagzug) wird ein Hohlteil geringer Höhe und größeren Durchmessers hergestellt. Daraus entsteht in einer oder mehreren Ziehstufen über Weiterzug (Weiterschlag) und Fertigzug das endgültige Formteil.
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Universal-Lexikon. 2012.