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Johannes vom Kreuz
Johannes vom Kreuz,
 
Juan de la Cruz ['xu̯an ȓe la'kruθ], eigentlich Juan de Yepes [y] Álvarez [-'jepes i 'alβareθ], spanischer Mystiker, Kirchenlehrer und Dichter, * Fontiveros (Provinz Ávila) 24. 6. 1542, ✝ Úbeda 14. 12. 1591; trat 1563 in den Karmeliterorden ein und schloss sich unter dem Einfluss Theresias von Ávila der strengen Richtung des Ordens an (»unbeschuhte Karmeliten«). Sein Lebensweg ist bestimmt von den heftigen internen Auseinandersetzungen um die Zukunft des Karmeliterordens. Seine zahlreichen Schriften, die in der Tradition der abendländischen Mystik stehen, aber auch arabische Einflüsse erkennen lassen, sind geprägt von seinem Leiden (mehrmalige Gefangennahme durch Gegner innerhalb des Ordens, Folterung, Flucht). Ihre Hauptthematik bilden die Gotteserfahrung und die Erfahrung der Gottverlassenheit, die »dunkle Nacht der Seele«, die, nachdem man sie durchstanden hat, schließlich zur mystischen Vereinigung mit Gott führt. - Heiliger (Tag: 14. 12.).
 
Ausgabe: Sämtliche Werke, übersetzt von Ambrosius a Santa Theresia und Aloysius ab Immaculata Conceptione, 5 Bände (Neuausgabe 1987-88).
 
Literatur:
 
E. Stein: Werke, Bd. 1: Kreuzeswissenschaftl. Studie über Joannes a Cruce (31983);
 F. Urbina: Die dunkle Nacht - Weg in die Freiheit (a. d. Span., Salzburg 1986);
 E. Lorenz: Auf der Jakobsleiter. Der myst. Weg des J. v. K. (1991);
 U. Dobhan u. R. Körner: J. v. K. Die Biogr. (1992).

Universal-Lexikon. 2012.