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Ịnfrarot|astronomie,

 

Gebiet der Astronomie, das sich mit der Erforschung der von den kosmischen Objekten ausgesandten Strahlung im infraroten Spektralbereich (Infrarot) befasst. An die Infrarotastronomie schließt sich zu kürzeren Wellenlängen die klassische Astronomie, zu längeren Wellenlängen die Submillimeter- und die Radioastronomie an.

 

Beobachtungen im infraroten Spektralbereich sind von der Erdoberfläche aus im nahen Infrarot bis etwa 1,2 μm, im mittleren Infrarot nur in den Wellenlängenbereichen von etwa 8-13 μm und 16,5-30 μm möglich, bei noch größeren Wellenlängen bis etwa 700 μm ist die Erdatmosphäre v. a. wegen der in ihr vorhandenen Wassermoleküle fast vollständig undurchsichtig; es existieren nur einige wenige, sehr schmale Durchlässigkeitsbereiche (so genannte astronomische Fenster), z. B. bei 34, 350 und 450 μm. Aufgrund der atmosphärischen Absorption der Infrarotstrahlung werden die Beobachtungen von hoch gelegenen Bergen mit einem sehr trockenen Klima aus durchgeführt - so steht das größte Infrarotteleskop der Erde auf dem 4 025 m hohen Berg Mauna Kea in Hawaii; außerdem werden Höhenballons, hoch fliegende Flugzeuge oder Satelliten eingesetzt. - Bei den von der Infrarotastronomie untersuchten Strahlungsquellen handelt es sich meist um sehr kühle Objekte (Infrarotquellen), deren Strahlungsmaximum im infraroten Spektralbereich liegt.

 

Erstmals wurde um 1965 am Mount-Wilson-Observatorium systematisch nach kosmischen Infrarotquellen gesucht. Grundlage der Beobachtungen im Infraroten war auch die Entwicklung spezieller Infrarotteleskope mit geeigneten Halbleiterdetektoren und Kühlsystemen (die Wärmestrahlung der instrumentellen Ausrüstung muss möglichst minimiert werden). Von wesentlicher Bedeutung für die Infrarotastronomie war der Start des Infrarotsatelliten IRAS (1983), dessen Nachfolgeprojekt, das europäische Infrarot-Weltraumobservatorium ISO, 1995 in den Weltraum gebracht wurde.