Ịndusschrift,
die noch nicht entzifferte, bildhafte protoindische Schrift, die auf etwa 2 500 meist sehr kurzen Inschriften auf Siegeln, Kupferplättchen u. a. verwendet wurde, die v. a. an den Hauptfundplätzen der Induskultur (Harappakultur, Mohenjo Daro) und auch in Mesopotamien zutage kamen; sie werden in die 2. Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. datiert. Schon die Zahl der Zeichen ist umstritten (zwischen 150 und 400); vermutlich ist die Indusschrift eine Mischung aus Wort- und Silbenzeichen; welche Sprache sich hinter ihr verbirgt, ist noch offen; wahrscheinlich ist es die Sprache einer nichtindogermanischen (vorindogermanischen) Bevölkerung des Pandschab; schon lange vermutet man einen Zusammenhang mit den dravidischen Sprachen.
S. Koskenniemi u. a.: Materials for the study of the Indus script, Bd. 1: A concordance to the Indus inscriptions (Helsinki 1973);
Corpus of Indus seals and inscriptions, hg. v. J. P. Joshi u. a. 2 Bde. (Helsinki 1987—91).
Universal-Lexikon. 2012.