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Heinrich von Melk
Heinrich von Mẹlk,
 
mittelhochdeutscher Dichter der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Der Dichter des in einer Handschrift um 1300 überlieferten asketisch-weltfeindlichen Gedichtes »Von des tôdes gehugede« (Erinnerung an den Tod; 1 042 Verse) nennt sich nur »Häinrich«. Aufgrund der Sprache, der Form und der religiösen Tendenz ist das Werk der Memento-mori-Dichtung zuzuordnen. Die Nennung eines Abtes Erchennenfride in Vers 1 033 wurde von K. Lachmann auf »einen Abt von Mölk«, »der 1163 starb«, bezogen, mit dem Heinrich u. a. als »ritterlichen« Laienbruder in Beziehung gesetzt wurde; daraus resultierte sein Beiname »von Melk«. Zugeschrieben wird Heinrich v. M. auch das in derselben Handschrift aufgezeichnete Gedicht »Priesterleben«, das ebenfalls durch scharfe Zeit- und Kirchenkritik geprägt ist.
 
Ausgabe: Heinrich v. M., herausgegeben von R. Heinzel (1867, Nachdruck 1983).
 
Literatur:
 
P.-E. Neuser: Der sog. H. v. M., in: Die dt. Lit. des MA. Verfasser-Lex., hg. v. K. Ruh u. a. (21981).

Universal-Lexikon. 2012.