Harig,
Ludwig, Schriftsteller, * Sulzbach/Saar 18. 7. 1927; bis 1970 Volksschullehrer, seitdem freier Schriftsteller. Seine literarische Arbeiten stellen vorgefundene Sprache, Muster und Klischees mit experimentellen Techniken (Permutation, Collage, Montage u. a.) infrage, demonstrieren auf zumeist witzige Weise »das Absurde der Logik« und suchen zunächst in Gedicht und Kurzprosa (»Zustand und Veränderungen«, 1963) nach neuen Möglichkeiten, später im Hörspiel (»Ein Blumenstück«, 1969, Sammlung), im Reiseroman (»Reise nach Bordeaux«, 1965), im Familienroman (»Sprechstunden für die deutsch-französische Verständigung. ..«, 1971) sowie im philosophisch-literarischen Traktat (»Allseitige Beschreibung der Welt zur Heimkehr des Menschen in eine schönere Zukunft«, 1974). Die Bände »Die saarländische Freude« (1977) und »Heimweh. Ein Saarländer auf Reisen« (1979), die Aufsätze, Erzählungen, Reiseberichte u. a. vereinen, zeigen eine neue, liebevolle Art der Betrachtung der Heimat. Als sein Hauptwerk gilt »Ordnung ist das ganze Leben. Roman meines Vaters« (1986), in dem er distanziert, aber mit Einfühlung eine vielschichtige Erforschung der eigenen Herkunft betreibt. Harig übersetzte aus dem Französischen. Er erhielt 1986 den Hörspielpreis der Kriegsblinden.
Weitere Werke: Roman: Weh dem, der aus der Reihe tanzt (1990).
Lyrik: 100 Gedichte (1988).
Erzählungen: Der kleine Brixius (1980); Die Hortensien der Frau von Roselius (1992); Der Uhrwerker von Glarus (1993).
Prosa, Reportagen: Rousseau. Der Roman vom Ursprung der Natur im Gehirn (1978); Heilige Kühe der Deutschen. Eine feulletonistische Anatomie (1981); Trierer Spaziergänge (1983); Zum Schauen bestellt. Deidesheimer Tagebuch (1984); Die Laren der Villa Massimo. Ein römisches Tagebuch (1987); Reise mit Yoshimi. Japanische Reportagen (2000).
H. lesen, hg. v. G. Sauder u. a. (1987).
Universal-Lexikon. 2012.