Halluzinogene
[zu griechisch gene̅́s »hervorbringend«, »verursachend«], Singular Halluzinogen das, -s, Psychotomimetika, Psychodyslẹptika, psychotrope, d. h. auf das Zentralnervensystem (und die Psyche) einwirkende Substanzen, die i. Allg. ohne Trübung des Bewusstseins einen psychoseähnlichen Zustand (v. a. mit Symptomen, die denen der Schizophrenie ähnlich sind) hervorrufen können (Entfremdungserlebnisse, Halluzinationen, je nach Dosierung auch Delirien und traumhafte ekstatische Zustände). Halluzinogene sind z. B. Haschisch, Mescalin, Ecstasy, LSD, Psilocybin. Erst seit Ende der 1980er-Jahre wird der Einsatz von Halluzinogenen in der Psychotherapie wieder vermehrt diskutiert und in Einzelfällen - auch in Deutschland - praktiziert. In der Schweiz laufen seit 1988 beziehungsweise 1989 Projekte, in denen in unterschiedlichen Ansätzen die Wirkung von Halluzinogenen beim Menschen erforscht wird. Die Gesundheitsbehörde der USA genehmigte 1995 Forschungsprojekte zur therapeutischen Anwendung von Ecstasy. In Deutschland haben Fachwissenschaftler und Psychotherapeuten, die im Europäischen Collegium für Bewusstseinsstudien organisiert sind, beim Bundesgesundheitsministerium eine Ausnahmeregelung für die Anwendung von Halluzinogenen bei psychisch schwer gestörten Patienten durch qualifizierte Ärzte und Psychotherapeuten beantragt, verbunden mit einem Forschungsprogramm zur Kontrolle der Ergebnisse der klinischen Studie.
Universal-Lexikon. 2012.