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Hadamard
Hadamard
 
[ada'maːr], Jacques Salomon, französischer Mathematiker, * Versailles 8. 12. 1865, ✝ Paris 17. 10. 1963; Professor an der Sorbonne (1897-1909), dann am Collège de France (1909-37) sowie an der École polytechnique (1912-37) und an der École centrale des arts et manufactures (1920-37). Hadamard war neben É. Borel und H. Lebesgue führendes Mitglied der französischen funktionentheoretischen Schule. In seiner Dissertation (1892) gab Hadamard die heute noch gebräuchliche Formel für den Konvergenzradius einer Potenzreihe an, wobei er erstmals den Begriff des »Limes superior« präzisierte. In dem nach ihm benannten Lückensatz stellte Hadamard eine Bedingung für die Fortsetzbarkeit einer komplexen Potenzreihe über ihren Konvergenzkreis hinaus auf. 1896 gelang es Hadamard, den Primzahlsatz zu beweisen. Hadamard beschäftigte sich auch mit der Theorie der Differenzialgleichungen und mit der Differenzialgeometrie. Seine Untersuchungen über lineare Funktionale - dieser Begriff stammt von Hadamard, die auf Mengen stetiger Funktionen definiert sind, machten Hadamard zu einem der Begründer der Funktionalanalysis.
 
Ausgabe: Œuvres, 4 Bände (1968).
 
Literatur:
 
S. Mandelbroijt: J. H., in: Dictionary of scientific biography, hg. v. C. C. Gillispie u. a., Bd. 6 (Neuausg. New York 1981).

Universal-Lexikon. 2012.