Akademik

Großes Barriereriff
Großes Barriereriff,
 
englisch Great Barrier Reef ['greɪt 'bærɪə 'riːf], längstes lebendes Korallenriff der Erde, vor der Küste von Queensland, Australien; reicht vom südlichen Wendekreis bis vor die Mündung des Fly River (Neuguinea), über 2 000 km lang, über 200 000 km2, 10-260 km von der Festlandküste entfernt. Das aus verschiedenen Rifftypen aufgebaute und aus knapp 3 000 Einzelriffen bestehende Große Barriereriff sitzt dem Schelfrand auf, liegt größtenteils 0,5-3 m unter Hochwasserniveau und wird von etwa 600 meist unbewohnten Inseln überragt, die oft mit Kokospalmen (vom Menschen eingeführt), Schraubenpalmen, Kasuarinen, Mangrove u. a. bestanden sind. Es stellt ein gefährliches Hindernis für die Schifffahrt dar, ist aber eines der wichtigsten Touristenziele Australiens. In den 70er-Jahren schien das Große Barriereriff durch den sich ausbreitenden Dornenkronenseestern stark bedroht; inzwischen ist die Zahl der Riffschädlinge aber wieder zurückgegangen. 1975 wurde fast das gesamte Große Barriereriff unter Naturschutz gestellt (Great Barrier Reef Marine Parks). Auf Green Island (13 ha) besteht ein Unterwasserobservatorium mit Museum und Aquarium. Im Großen Barriereriff leben 4 000 Weichtier-, über 450 Korallen-, 1 500 Fisch-, 6 Schildkröten- und 24 Vogelarten. Das Große Barriereriff entstand im Wesentlichen seit Ende der letzten Eiszeit mit dem Wiederanstieg des Meeresspiegels (älteste Korallenbauten aus dem Miozän, vor 25 Mio. Jahren); es wurde 1770 von J. Cook erstmals erkundet. Die UNESCO hat das Große Barriereriff 1981 zum Weltnaturerbe erklärt.
 
Literatur:
 
W. G. H. Maxwell: Atlas of the Great Barrier Reef (Amsterdam 1968);
 D. Hopley: The geomorphology of the Great Barrier Reef (New York 1982).

Universal-Lexikon. 2012.