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Gran Chaco
Grạn Chaco
 
[-'tʃako], Großlandschaft im zentralen Südamerika, an der Argentinien, Bolivien und Paraguay Anteil haben, eine große Ebene (rd. 800 000 km2), 100-400 m über dem Meeresspiegel, zwischen Paraguay/Paraná und Anden, gegliedert in Chaco austral (südlich des Río Bermejo), Chaco central (zwischen Río Bermejo und Río Pilcomayo) und Chaco boreal (nördlich des Río Pilcomayo). Das größtenteils subtropische Klima (sehr heiße Sommer) bringt sommerlichen Starkregen, die zu Überschwemmungen führen. Die Niederschläge nehmen von Osten (jährlich 1 300 mm) nach Westen (350-400 mm) ab. Die Hauptflüsse Río Pilcomayo und Río Bermejo, von vielen Sümpfen begleitet, erreichen den Paraguay nur mit einem geringen Teil ihres Wassers. Das Grundwasser ist vielfach salzhaltig. Die Parklandschaft im Osten geht nach Norden und Westen in Trockenwald und Dornbuschsavannen über. Der Gran Chaco ist äußerst dünn besiedelt: europäische Kolonisten (u. a. Mennonitengemeinden), Guaraní, Chacoindianer; Gewinnung von Quebrachoholz (Tannin); Rinderhaltung; in den Randgebieten Anbau von Baumwolle; im bolivianischen Anteil Oasenkulturen und Erdölförderung. Die Kollision paraguayischer und bolivianischer Interessen an den Erdölvorkommen und am Zugang zum Meer waren der Anlass zum Ausbruch des Chacokrieges.
 
Literatur:
 
W. Regehr: Die lebensräuml. Situation der Indianer im paraguayischen Chaco (Basel 1979).

Universal-Lexikon. 2012.