Akademik

Goodman
Goodman
 
['gʊdmən],
 
 1) Benny, eigentlich Benjamin David Goodman, amerikanischer Jazzmusiker (Klarinettist, Orchesterleiter), * Chicago (Illinois) 30. 5. 1909, ✝ New York 13. 6. 1986; wirkte ab 1926 in verschiedenen Gruppen des Chicago- und Swingstils und gründete 1934 eine Bigband, die zum erfolgreichsten Orchester der USA wurde und dem Jazz zu großer Popularität verhalf. Seiner Band gehörten zeitweise die profiliertesten Musiker des Swing an, u. a. H. James, G. Krupa und Bunny Berigan (* 1908, ✝ 1942). Stilbildend wirkten v. a. Goodmans Trio- und Quartettbesetzungen mit T. Wilson, L. Hampton und G. Krupa. Obwohl Goodmans musikalische Bedeutung als Orchesterleiter und »King of Swing« umstritten ist, zählt er als Klarinettist zu den hervorragendsten Vertretern seines Instruments. Er spielte auch klassische Werke ein (u. a. W. A. Mozarts »Quintett für Klarinette und Streicher«). B. Bartók, P. Hindemith und A. Copland schrieben für ihn Klarinettenkonzerte. Goodman veröffentlichte mit Irving Kolodin (* 1908, ✝ 1988) »The kingdom of swing« (1939; deutsch »Mein Weg zum Jazz«).
 
Literatur:
 
I. Wachler: B. G. (1961).
 
 2) Nelson, amerikanischer Philosoph, * Sommerville (Massachusetts) 7. 8. 1906, ✝ Boston (Massachusetts) 25. 11. 1998; war seit 1951 Professor der Philosophie, seit 1967 in Harvard. Goodman zählte zu den führenden Vertretern der »analytischen Philosophie«. Er knüpfte einerseits mit seiner entschieden nominalistischen Haltung an R. Carnap an, dessen Programm eines »logischen Aufbaus der Welt« Goodman in »The structure of appearance« (1951) weiterführte, andererseits an E. Cassirer mit der These, dass »zahllose Welten aus dem Nichts durch den Gebrauch von Symbolen entstehen« (»Ways of worldmaking«, 1976; deutsch »Weisen der Welterzeugung«). In »Languages of art« (1968; deutsch »Die Sprachen der Kunst. Ein Ansatz zur Symboltheorie«) wendete Goodman seinen semiotischen Ansatz auf die Kunst an. Die Wissenschaftstheorie wurde von Goodmans Entdeckung der heute nach ihm benannten Paradoxie (mitgeteilt in »Fact, fiction and forecast«, 1954; deutsch »Tatsache, Fiktion, Voraussage«), die dem Problem der Induktion eine überraschende Wendung gab, stark beeinflusst.
 
Weitere Werke: Of mind and other matters (1984; deutsch Vom Denken und anderen Dingen); Reconceptions in philosophy and other arts and sciences(1988, mit C. Z. Elgin ; deutsche Revisionen).
 
Literatur:
 
Philosophie der Gegenwart, hg. v. J. Speck, (Bd. 3: Moore, G., Quine,. .. 21984).

Universal-Lexikon. 2012.