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Geertgen tot Sint Jans
Geertgen tot Sint Jans
 
['xeːrtxə tɔt sɪnt 'jɑns], Gẹrrit van Haarlem [x-], Gérard de Saint-Jean [ʒe'raːr də sɛ̃'ʒã, französisch], niederländischer Maler, * Leiden (?) zwischen 1460 und 1465, ✝ Haarlem gegen 1495; soll nach C. van Mander Schüler von A. van Ouwater gewesen sein, lebte dann bei den Haarlemer Johannitern (daher sein Name »der kleine Gerrit zu Sankt Johannes«). Für die Kirche der Johanniter malte er einen Hochaltar (nach 1484). Erhalten ist der rechte Flügel mit einer »Beweinung Christi« und »Das Schicksal der irdischen Überreste des heiligen Johannes des Täufers« (Wien, Kunsthistorisches Museum). Der darauf dargestellte Prozessionszug mit den Porträts der Johanniter gilt als Vorstufe des niederländischen Gruppenbildnisses. Die eigentliche Begabung Geertgens verwirklichte sich in der Darstellung handlungs- und figurenarmer Themen (»Johannes der Täufer in der Einöde«; Berlin, Gemäldegalerie). Die »Geburt Christi« (um 1490; London, National Gallery) zeigt zum ersten Mal in der Ikonographie das aus sich strahlende Kind. Spröde Verhaltenheit, architektonische Gliederung, Betonung landschaftlicher Motive und feinste Detailbeobachtung kennzeichnen sein Werk. Durch ihn wurde die Haarlemer Schule der flämischen gleichrangig.

Universal-Lexikon. 2012.