Forẹllen
[althochdeutsch forhana, eigentlich »die Gesprenkelte« (nach den bunten Tupfen auf dem Rücken)], Singular Forẹlle die, -, zwei Arten von Lachsfischen der Gattung Salmo, als Speise- und Angelfische beliebt. - 1) Die Meerforelle oder Lachsforelle (Salmo trutta), bis 100 cm lang, mit vielen Formen in Nord- und Westeuropa, ist wie der Lachs ein anadromer Fisch, kann jedoch im Gegensatz zu diesem im Lebensverlauf mehrere Laichwanderungen in die Oberläufe der Flüsse durchführen. Der Aufstieg beginnt meist im Juni/Juli, die Laichzeit liegt zwischen Dezember und März. Die Jungfische haben eine rot umrandete Fettflosse (beim Lachs einfarbig) und ziehen mit 10-20 cm Länge im Alter von mindestens einem Jahr ins Meer. Meerforellen und Lachs können einander äußerst ähnlich sein und werden oft verwechselt. Beide Arten sind vom Aussterben bedroht. Zum variationsreichen Formenkreis Salmo trutta gehören weiterhin: die Bachforelle (Salmo trutta f. fario), 25-40 cm (maximal 50 cm) lang, Körperseiten mit schwarzen und roten Punkten (die roten Punkte sind hellblau umsäumt); sie ist ein stationärer Süßwasserfisch im Oberlauf europäischer Flüsse (Forellenregion) und laicht in den Wintermonaten. Durch Nachzucht und Fischbesatz ist die Bachforelle weit verbreitet; die wenigen noch natürlichen Wildbestände sind jedoch stark gefährdet. Die Seeforelle (Salmo trutta f. lacustris), 40-80 cm (maximal 140 cm) lang, lebt in großen Süßwasserseen (z. B. Bodensee, Alpenseen) und zieht zum Laichen in einmündende Flüsse. Die Jungtiere halten sich in Ufernähe auf, die geschlechtlich unentwickelten größeren Exemplare als Schwebe- oder Maiforelle in der Oberflächenzone, die geschlechtlich entwickelten Tiere als Grundforelle in Bodennähe der Seen. Die Seeforelle zählt ebenfalls zu den gefährdeten Fischarten.
2) Die Regenbogenforelle (Salmo gairdneri), 25-50 cm lang, Körperseiten mit rosa schillerndem Längsband, wurde ursprünglich aus Nordamerika eingeführt und ist aufgrund intensiver Nachzucht eine genetisch sehr inhomogene Art, die sich in Mitteleuropa in freier Natur bis auf seltene Ausnahmen nicht fortpflanzt. Intensiv ist ihre Zucht in Fischteichen. Zum Zweck der Fischerei wird sie auch in freie Gewässer eingesetzt. Dies ist aus Artenschutzgründen nicht wünschenswert, denn es besteht die Gefahr der örtlichen Zurückdrängung der einheimischen Bachforelle, da die Regenbogenforelle unempfindlicher gegen höhere Wassertemperaturen und Wasserverschmutzung ist. - Den Forellen ähnlich sind die sehr nahe verwandten Saiblinge.
Universal-Lexikon. 2012.