Ferganạbecken,
etwa 300 km lange, bis 150 km breite, im Innern wüstenhafte Beckenlandschaft in Usbekistan, Teile auch in Tadschikistan und Kirgistan, 22 000 km2 groß, von Gebirgsketten des Tienschan (im Norden und Osten) sowie vom Alaigebirge und von der Turkestankette (im Süden) umrahmt; nur nach Westen durch die 9 km breite Pforte des Syrdarja geöffnet. Der Beckenboden (Löss und Sand) liegt 320-500 m über dem Meeresspiegel und wird von 1 000-1 200 m hohen, lössbedeckten Vorgebirgshügeln umsäumt. Das Klima ist kontinental, mit heißen Sommern (durchschnittliche Julitemperatur 23-28 ºC), kühlen Wintern (Januarmittel —0,9 bis —2,5 ºC) und Jahresniederschlagsmengen von 250-300 mm. Syrdarja und sein Quellfluss Karadarja sowie ein verzweigtes Kanalsystem bewässern die fruchtbare Oase, in der v. a. Baumwolle, Obst, Gemüse und Wein angebaut werden; außerdem Seidenraupenzucht. Bodenschätze (Erdöl- und Erdgasgewinnung; auch Kohle-, Quecksilber-, Schwefel-, Buntmetallerzbergbau) und die Nutzung der Wasserkraft führten zu einer dichten Besiedlung (Gebiet Andischan bis 430 Einwohner je km2) und Industrialisierung besonders in den Städten Namangan, Andischan, Osch, Fergana, Kokand und Chudschand. - Das Ferganabecken war seit der Bronzezeit kontinuierlich besiedelt. Aus dem Reich Dawan bezogen die Chinesen um 100 v. Chr. die »himmlischen« Pferde. Bedeutende archäologische Stätten der Kushanzeit sind Dalwersin und Chaltschajan.
H. Spitzer: Das F. - ein bedeutendes Wirtschaftsgebiet Mittelasiens, in: Geograph. Berichte, Jg. 32 (Gotha 1987),
H. 1, S. 33 ff.
Universal-Lexikon. 2012.