Einhard,
nichtzeitgenössische Namensform Eginhard, fränkischer Geschichtsschreiber und Gelehrter, * im Maingebiet um 770, ✝ Seligenstadt 14. 3. 840; kam um 794 aus dem Kloster Fulda an den Hof Karls des Großen (dort Schüler Alkuins) und wurde dessen Vertrauter, Gesandter und Leiter der kaiserlichen Bauten. Er war mit Imma (✝ 836) verheiratet. Auf eigenem Grund und Boden, einem Geschenk Kaiser Ludwigs des Frommen, ließ er die ursprünglich als Klosterkirche gedachte Basilika in Steinbach (heute zu Michelstadt) und das Kloster Seligenstadt, für dessen Gründung er Reliquien aus Rom beschaffte, errichten. Sein bedeutendstes literarisches Werk ist die an Suetons Kaiserviten orientierte »Vita Karoli Magni« (um 835 entstanden), die erste Herrscherbiographie des Mittelalters - Der in der Sage von Eginhard und Emma überlieferte Sachverhalt beruht wohl auf einer Verwechslung.
Ausgabe: Vita Karoli Magni. Lateinisch/deutsch Das Leben Karls des Grossen, übersetzt von E. Scherabon Firchow (Neudruck 1994).
Universal-Lexikon. 2012.