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Spu|le ['ʃpu:lə], die; -, -n:a) Gegenstand, um dessen mittleren zylindrischen Teil etwas gewickelt wird oder ist:
die leere Spule auf einem Tonbandgerät; Zwirn auf die Spule wickeln.
b) um einen zylindrischen Gegenstand Gewickeltes (Garn, [Ton]band, Draht o. Ä.):
die Spulen eines elektrischen Geräts; eine Spule weißen Zwirn kaufen.
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Spu|le 〈f. 19〉
1. Rolle zum Aufwickeln von Garnen
2. 〈El.〉 in mehreren Windungen um einen Zylinder gewickelter Draht
3. unterer, in der Haut steckender Teil der Vogelfeder
[<ahd. spuolo, spuola, eigtl. „kleines Holzstück“; → spalten]
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Spu|le, die; -, -n [mhd. spuol(e), ahd. spuolo, spuola, eigtl. = abgespaltenes Holzstück (zum Aufwickeln der Webfäden) u. wahrsch. verw. mit ↑ spalten]:
1. Rolle, auf die etw. aufgewickelt wird:
Garn auf eine S. wickeln;
eine S. Garn (eine Spule mit darauf aufgewickeltem Garn).
2. (Elektrot.) elektrisches Schaltelement, das aus einem meist langen, dünnen, isolierten [Kupfer]draht besteht, der auf eine Spule (1) o. Ä. gewickelt ist [u. einen Eisenkern umschließt].
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Spule,
1) Elektrotechnik: Bauelement mit mindestens einer Leiterwindung (z. B. Drahtwicklung) entweder zur Erzeugung eines Magnetfelds (z. B. Elektromagnet) oder, indirekt mittels Magnetfelderzeugung, zur Realisierung einer Induktivität in einer elektrischen Schaltung (z. B. Drossel, Schwingkreis). Durch einen zeitlich veränderlichen, die Spule durchfließenden elektrischen Strom wird in dieser selbst eine Spannung induziert (Selbstinduktion), die ihrer Ursache, nämlich dem ursprünglichen durch die Spule fließenden Strom, entgegengerichtet ist (lenzsche Regel). Die Spule besitzt daher in einem Wechselstromkreis einen von ihrer Induktivität L und der Frequenz abhängigen induktiven Widerstand. - Spulen werden in allen Bereichen der Elektrotechnik verwendet, u. a. Ablenkspulen (z. B. bei Bildröhren), in Schwingkreisen und Filtern, in Magnetsystemen bei Tonabnehmern, als Tauchspulen in Mikrofonen und Lautsprechern, in Relais und Messgeräten, zur Strombegrenzung, als Wicklungen in Transformatoren und elektrischen Maschinen.
2) Textiltechnik: zylindrische oder konische Garnträger (Hülsen) in der Spinnerei, die in verschiedenen Formen und Größen bespult (bewickelt) werden. Der Garnkörper selbst wird Kops genannt; Schlauchkopse sind Spulen ohne Hülsen. Zur Aufnahme großer Garnmengen und für die Garnreinigung werden Spinnkopse auf zylindrischen, konischen oder bikonischen Kreuzspulen umgespult, von denen das Garn über Kopf abgezogen werden kann. Sonnenspulen dienen zum Zwirnen in Doppeldrahtzwirnmaschinen. Scheibenspulen werden für abzurollende Kreppgarne verwendet; übergroße Raketenspulen sind für den Schusseintrag in nicht konventionellen Webmaschinen, Flaschenspulen für die Wirkerei und Strickerei, Schussspulen für Webschützen und Kleinspulen mit Bildwicklung für Nähseide ausgelegt.
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Spu|le, die; -, -n [mhd. spuol(e), ahd. spuolo, spuola, eigtl. = abgespaltenes Holzstück (zum Aufwickeln der Webfäden) u. wahrsch. verw. mit ↑spalten]: 1. Rolle, auf die etw. aufgewickelt wird: eine leere, volle S.; Garn auf eine S. wickeln; das Tonband, der Film ist von der S. gelaufen; eine S. Garn (eine Spule mit darauf aufgewickeltem Garn). 2. (Elektrot.) elektrisches Schaltelement, das aus einem meist langen, dünnen, isolierten [Kupfer]draht besteht, der auf eine ↑Spule (1) o. Ä. gewickelt ist [u. einen Eisenkern umschließt]. ∙ 3. a) (landsch.) Nabe: durchs ganze Tal hin hatte niemand eine Achse gehört, die sich umgedreht um ihre S. (Gotthelf, Spinne 52); b) unterer Teil des Federkiels: dass er ... einen alten Flederwisch nahm und sich eine harte S. auszog und damit ... schrieb (Jean Paul, Wutz 10).
Universal-Lexikon. 2012.