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bie|ten ['bi:tn̩], bot, geboten:1.
a) <tr.; hat zur Verfügung, in Aussicht stellen:
jmdm. eine Summe, Ersatz für etwas bieten; jmdm. eine Chance bieten (die Möglichkeit zu etwas geben).
b) <+ sich> für jmdn. [als Möglichkeit] bestehen:
es bot sich ihr/ihm eine Chance, eine Gelegenheit, eine neue Möglichkeit, den Streit zu beenden.
Syn.: sich ↑ anbieten, sich ↑ auftun (geh.), ↑ entstehen, sich 1↑ ergeben, sich ↑ eröffnen, ↑ geben, sich ↑ zeigen.
2.
a) <tr.; hat sichtbar werden lassen, zeigen:
die Unfallstelle bot ein schreckliches Bild, ein Bild des Grauens.
Syn.: offenbar werden lassen, ↑ zeigen.
b) <+ sich> sichtbar werden:
ein herrlicher Anblick, ein Bild des Jammers bot sich ihnen, ihren Blicken.
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bie|ten 〈V. 110; hat〉
I 〈V. tr.〉
1. (dar)reichen, anbieten, entgegenhalten
2. 〈bei Versteigerungen〉 ein Angebot machen
3. 〈Skat〉 reizen
● wir müssen unserem Besuch, Gast doch etwas \bieten etwas Gutes (zu essen) vorsetzen sowie ihn unterhalten, ihm etwas zeigen ● jmdm. den Arm \bieten (als Stütze, zum Unterhaken); jmdm. eine Belohnung, eine Entschädigung \bieten (für etwas); die beiden Kinder boten ein hübsches Bild; jmdm. Gelegenheit \bieten, etwas zu tun; jmdm. die Hand \bieten 〈fig.〉 jmdm. die Hand zur Versöhnung reichen; jmdm. einen guten Morgen, guten Tag \bieten wünschen, jmdn. grüßen; der Künstler bot ein ausgezeichnetes Programm; die Arbeit bietet keine Schwierigkeiten macht keine S. ● \bieten lassen = bietenlassen ● er hat mir 800 Euro für das Bild geboten; jmdm. die Lippen, die Wange zum Kuss \bieten ● 100 Euro sind geboten (worden), wer bietet mehr?
II 〈V. refl.〉 sich \bieten sich anbieten, sich zeigen, vorkommen ● unseren Augen bot sich ein herrlicher Anblick; es hat sich mir noch keine Gelegenheit dazu geboten; wenn sich eine Handhabe (gegen ihn), ein Vorwand böte, dann ... ● bei der nächsten sich \bietenden Gelegenheit; →a. Schach, Spitze, Stirn, Trotz
[<ahd. biotan „anbieten, darreichen, gebieten“, engl. bid, got. biudan <vorgerm. *bheudh; verwandt mit Bote, Büttel]
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bie|ten <st. V.; hat [mhd. bieten, ahd. biotan; urspr. etwa = zum Bewusstsein bringen, aufmerksam machen]:
1.
a) anbieten, zur Verfügung, in Aussicht stellen:
jmdm. Geld, eine Chance, einen Ersatz für etwas b.;
was, wie viel bietest du mir dafür? (was willst du mir dafür zahlen?);
er hat nicht viel zu b.;
(Kartenspiele:) du bietest (reizt)!;
(verblasst:) etw. bietet jmdm. eine Möglichkeit (etw. ermöglicht jmdm. etw.);
b) bei einer Versteigerung o. Ä. ein Angebot machen:
sie hat auf das Bild [5 000 Euro] geboten;
wer bietet mehr?;
nur zwei Interessenten boten auf das, für das Grundstück;
c) <b. + sich> sich eröffnen, sich ergeben:
hier bietet sich [dir] eine Gelegenheit;
endlich bot sich ein Ausweg, den Konflikt beizulegen.
2.
a) (geh.) [dar]reichen, hinhalten:
er bot ihr den Arm;
er bot mir Feuer;
Ü sie bot ihm die Hand zur Versöhnung (gab zu erkennen, dass sie zur Versöhnung bereit sei);
b) geben, gewähren:
jmdm. Obdach, Unterschlupf b.
3. darbieten, zeigen:
bei dem Fest wurde viel, wenig, ein schönes Programm geboten;
die Mannschaft bot ausgezeichnete Leistungen;
4.
a) sichtbar werden lassen, zeigen:
die Unfallstelle bot ein schreckliches Bild;
sie bietet einen prächtigen Anblick (sieht prächtig aus);
b) <b. + sich> sich zeigen:
ein schreckliches Bild bot sich uns, unseren Augen.
5. zumuten:
so etwas ist mir noch nicht geboten worden;
das lasse ich mir nicht b. (gefallen).
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bie|ten <st. V.; hat [mhd. bieten, ahd. biotan; urspr. etwa = zum Bewusstsein bringen, aufmerksam machen]: 1. a) anbieten, zur Verfügung, in Aussicht stellen: jmdm. Geld, eine Chance, einen Ersatz für etwas b.; was, wie viel bietest du mir dafür? (was willst du mir dafür zahlen?); Vielleicht solltest du ihr ein anderes Leben b., wenn du sie liebst (Danella, Hotel 15); er hat nicht viel zu b.; (Kartenspiel:) du bietest (reizt)!; verblasst: etw. bietet jmdm. eine Möglichkeit (etw. ermöglicht jmdm. etw.); b) bei einer Versteigerung o. Ä. ein Angebot machen: er hat auf das Bild [5 000 Mark] geboten; wer bietet mehr?; nur zwei Interessenten boten auf, für das Grundstück; c) <b. + sich> sich eröffnen, sich ergeben: hier bietet sich [dir] eine Gelegenheit; endlich bot sich ein Ausweg, den Konflikt beizulegen. 2. a) (geh.) [dar]reichen, hinhalten: er bot ihr den Arm; er bot mir Feuer; Ü sie bot ihm die Hand zur Versöhnung (gab zu erkennen, dass sie zur Versöhnung bereit sei); b) geben, gewähren: jmdm. Obdach, Unterschlupf b. 3. darbieten, zeigen: bei dem Fest wurde viel, wenig, ein schönes Programm geboten; die Mannschaft bot ausgezeichnete Leistungen; Es wird Zeit, dass endlich wieder der richtige Fußball geboten werden kann (Kicker 6, 1982, 38); Zum ersten Mal bietet ein Mann in Frankreich dem Kaiser offenen Trotz (trotzt ihm; St. Zweig, Fouché 157); verblasst: diese Arbeit bietet (macht) keine Schwierigkeiten. 4. a) sichtbar werden lassen, zeigen: die Unfallstelle bot ein schreckliches Bild; sie bietet einen prächtigen Anblick; Er bot überhaupt ein abgerissenes Bild (sah abgerissen aus; Erich Kästner, Zeltbuch 22); b) <b. + sich> sich zeigen: ein schreckliches Bild bot sich uns, unseren Augen. 5. zumuten: so etwas ist mir noch nicht geboten worden; das lasse ich mir nicht b. (gefallen).
Universal-Lexikon. 2012.