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Ge|le|gen|heit [gə'le:gn̩hai̮t], die; -, -en:1. geeigneter Augenblick, günstige Umstände für die Ausführung eines Plans, Vorhabens:
die Gelegenheit ist günstig; jmdm. Gelegenheit geben, etwas zu tun; wir regeln dies bei Gelegenheit (wenn es sich gerade ergibt, gelegentlich).
2. Ereignis, Geschehnis, Umstand o. Ä. als Anlass, Möglichkeit für etwas:
mir fehlt ein Kleid für besondere Gelegenheiten; der Saal wird nur zu festlichen Gelegenheiten benutzt.
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Ge|le|gen|heit 〈f. 20〉
1. (günstiger) Zeitpunkt
2. Ort, an dem man die Möglichkeit hat, etwas Bestimmtes zu tun (Schlaf\Gelegenheit, Wasch\Gelegenheit)
3. Möglichkeit, etwas zu tun
4. 〈Amtsdt.〉 Anlass
● eine \Gelegenheit abwarten; wenn sich eine \Gelegenheit bietet, ergibt, werde ich ihn fragen; es hat sich noch keine \Gelegenheit dazu geboten, ergeben; jmdm. \Gelegenheit geben, etwas zu tun; ich habe noch keine \Gelegenheit gehabt, ihn zu fragen; \Gelegenheit macht Diebe man darf Dieben das Stehlen nicht leichtmachen, indem man Wertsachen unbeobachtet liegen lässt; sein: das ist, wäre eine \Gelegenheit, es zu tun; eine \Gelegenheit verpassen, versäumen ● eine bessere \Gelegenheit abwarten; eine feierliche, festliche \Gelegenheit; eine einmalige, günstige, gute, passende, verpasste \Gelegenheit ● bei \Gelegenheit einer Zusammenkunft wenn wir einmal zusammenkommen; ich werde es bei \Gelegenheit tun; bei dieser \Gelegenheit kannst du ihn sprechen; bei erster (bester), bei der ersten (besten) \Gelegenheit; bei früheren \Gelegenheiten hat er stets eine Rede gehalten; bei günstiger \Gelegenheit; er versucht bei jeder \Gelegenheit, einen Vorteil für sich herauszuschlagen; bei passender \Gelegenheit werde ich ...; die \Gelegenheit beim Schopfe fassen 〈fig.〉 den günstigen Augenblick benutzen; ein Anzug, Kleid für alle \Gelegenheiten [<mhd. gelegenheit „Art, wie etwas liegt, Stand der Dinge, Beschaffenheit“, nhd. ursprüngl. nur „Lage“, dann durch lat. occasio u. frz. occasion beeinflusst; → gelegen]
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Ge|le|gen|heit , die; -, -en [mhd. gelegenheit = Art u. Weise, wie etw. liegt; Lage, Stand (der Dinge)]:
die G. ist günstig;
dazu bietet sich bald [eine] G.;
verpasste -en;
jmdm. [die] G. geben, etw. zu tun;
die G. nutzen;
bei der nächsten G. (sobald es sich ermöglichen lässt);
bei G. (gelegentlich, irgendwann einmal);
Spr G. macht Diebe (eine günstige Gelegenheit verführt dazu, etw. Verbotenes od. nicht Erwünschtes zu tun);
☆ die G. beim Schopf[e] fassen/ergreifen/packen/nehmen (einen einmaligen, günstigen Augenblick schnell entschlossen ausnutzen; nach dem im griech. Mythos als Gott verehrten Kairos [= der günstige Augenblick] mit lockigem Vorder- u. kahlem Hinterhaupt, der deshalb als Davonfliegender dargestellt wurde, weil man meist die gute Gelegenheit erst zu ergreifen sucht, wenn sie schon vorbei ist).
2. Anlass:
Kleidung für alle -en;
nur zu festlichen -en wird der Saal benutzt;
bei G. (Papierdt.: anlässlich) seines Besuches.
3. (Werbespr.) bes. günstiges Angebot.
4. (verhüll.) Toilette:
wo ist hier die G.?
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Ge|le|gen|heit, die; -, -en [mhd. gelegenheit = Art u. Weise, wie etw. liegt; Lage, Stand (der Dinge)]: 1. geeignete Umstände, um etw. Geplantes auszuführen; [günstiger] Augenblick; ↑Möglichkeit (2): die G. ist günstig; dazu bietet sich bald [eine] G.; verpasste -en; Noch einmal hatte Morton G. zur Besinnung (Thorwald, Chirurgen 141); ... der neuerdings keine G. versäumte, um vor der Öffentlichkeit zu demonstrieren, wie freundschaftlich und leutselig er mit der so genannten Opposition verkehre (Kirst, Aufruhr 27); Sie aber ... können mir gewiss leicht die G. verschaffen, mit Klamm zu sprechen (Kafka, Schloß 54); vielleicht bekomme ich noch G., dir entsprechend zu danken (Kafka, Schloß 123); Du sollst den Neidern keine G. geben, die ins Unrecht zu setzen, die zu dir stehen (Goetz, Prätorius 50); Die Feinde ... warten ja nur auf die G., etwas zu erfahren (Benrath, Konstanze 37); Emsig genutzte G. zum Flirt bot sich, wenn ... (Loest, Pistole 58); bei der nächsten G. (sobald es sich ermöglichen lässt); bei G. (gelegentlich, irgendwann einmal); Spr G. macht Diebe (eine günstige Gelegenheit verführt dazu, fremdes Eigentum an sich zu nehmen, etw. Verbotenes od. nicht Erwünschtes zu tun); Der Mann auf dem Bett lag wie tot, und G. macht Diebe ... Er sah sofort die übereinander gestapelten Goldbarren (Borell, Verdammt 329); Die Versuchung, einen Seitensprung zu wagen, war auf allen Seiten gleich groß. G. macht Diebe (Borell, Verdammt 142); *die G. beim Schopf[e] fassen/ergreifen/packen/nehmen (einen einmaligen, günstigen Augenblick schnell entschlossen ausnutzen; nach dem im griech. Mythos als Gott verehrten Kairos [= der günstige Augenblick] mit lockigem Vorder- u. kahlem Hinterhaupt, der deshalb als Davonfliegender dargestellt wurde, weil man meist die gute Gelegenheit erst zu ergreifen sucht, wenn sie schon vorbei ist). 2. Anlass: Nicht ohne Stolz hat Mendelssohn bei verschiedenen -en versichert, er sei dem Haus Mann ... freundschaftlich verbunden (Reich-Ranicki, Th. Mann 256); Kleidung für alle -en; nur zu festlichen -en wird der Saal benutzt; bei G. (Papierdt.: anlässlich) seines Besuches. 3. (Werbespr.) bes. günstiges Angebot: 5 Perserteppiche - 5 -en (FAZ 54, 1958, 9). 4. (verhüll.) Toilette: wo ist hier die G.? 5. (Sport Jargon) kurz für ↑Torgelegenheit: Obwohl Koch den Kölner Littbarski gut im Griff hatte, kam der Kölner zu drei guten -en, die er jedoch nicht nutzen konnte (Kicker 6, 1982, 33).
Universal-Lexikon. 2012.