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Chicagoer Schule
Chicagoer Schule
 
[ʃɪ'kɑːgəʊ-], Schule von Chicago, School of Chicago [skuːl ɔv -], Architektengruppe, deren Mitglieder nach dem Großbrand (1871) der Stadt C. in den 80er- und 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts eine Reihe bemerkenswerter Gebäude errichteten und Tendenzen der modernen Architektur vorwegnahmen. Merkmale dieser Bauten sind die konsequente Verwendung des Stahlskeletts und die Suche nach einer der neuen Konstruktionsweise angemessenen Form. Die bekanntesten Architekten der Schule von C. waren W. Le B. Jenney, L. H. Sullivan, D. Adler, D. H. Burnham, J. W. Root, W. Holabird und M. Roche. Das Warenhaus Carson, Pirie & Scott (1899, 1903/04) von Sullivan und das Reliance Building (1890-94, 1904) von Burnham und Root sind Höhepunkte des Schaffens der Chicagoer Schule. - L. H. Sullivan begründete mit seinen Schriften die Theorie des Funktionalismus. Als Second School of Chicago wird die von L. Mies van der Rohe beeinflusste, Stilelemente des Bauhauses aufgreifende Wiederbelebung der Chicagoer Schule in den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts bezeichnet.
 
Literatur:
 
C. W. Condit: The Chicago school of architecture (Chicago, Ill., 1964);
 
Chicago-Architektur. 1872-1922, hg. v. J. Zukowsky, Ausst.-Kat. (a. d. Engl., 1987);
 
Chicagoer Architekturschule, bearb. v. D. Hezel (31995).

Universal-Lexikon. 2012.