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Chatterton
Chatterton
 
['tʃætətn], Thomas, englischer Dichter, * Bristol 20. 11. 1752, ✝ London 24. oder 25. 8. 1770; war Schreiber bei einem Rechtsanwalt; vom Mittelalter fasziniert, schrieb er mithilfe eines Chaucer-Glossars Prosa und Gedichte im Stil der Barden des 15. Jahrhunderts, die er als Originale eines fiktiven Mönchs Thomas Rowley (»Rowley poems«) ausgab. Er beging, da die angeblich aufgefundenen mittelalterlichen Handschriften als Fälschungen beargwöhnt wurden und er sich vergeblich als Schriftsteller zu behaupten versuchte, Selbstmord. Erst nach seinem Tode wurden seine dichterische Begabung, Originalität und schöpferische Fantasie entdeckt. - Sein Leben wurde von A. de Vigny (1835) und H. H. Jahnn (1955) in Dramen, von E. Penzoldt (1928) und P. Ackroyd (1987) in Romanen dichterisch gestaltet.
 
Ausgabe: The complete works, herausgegeben von D. S. Taylor und B. B. Hoover, 2 Bände (1971).
 
Literatur:
 
E. H. W. Meyerstein: A life of C. (London 1930);
 D. S. Taylor: T. C.'s art. Experiments in imagined history (Princeton, N. J., 1978);
 L. J. Kaplan: The family romance of the impostorpoet T. C. (Neuausg., Berkeley, Calif., 1989).
 

Universal-Lexikon. 2012.