CD-RW
[Abk. für Compact Disc-Rewritable, dt. »wieder beschreibbare CD«], eine im Frühjahr 1997 zur Marktreife gebrachte Variante der CD-R, die aber im Gegensatz zu dieser etwa 1000-mal neu beschrieben werden kann. Dabei ist es möglich, auch einzelne Dateien dateiweise zu schreiben und zu löschen (diese Möglichkeit fehlte bei den ersten Varianten; die frühen CD-RWs ließen sich nur neu beschreiben, wenn sie komplett gelöscht worden waren, und wurden daher als CD-Erasable (CD-E) bezeichnet).
Beim Beschreiben einer CD-RW wird - ähnlich wie bei einem PD-Laufwerk - das sog. Phase-Change-Verfahren eingesetzt (dt. »Phasenänderungsverfahren«); hierbei ändern sich die optischen Eigenschaften der verwendeten Materialien durch die Erwärmung mit einem Laserstrahl.
Eine CD-RW enthält eine Datenschicht, die aus einer Legierung der Metalle Silber, Indium, Antimon und Tellur besteht. Diese Schicht verliert ihre Reflektivität weitgehend, wenn sie durch einen intensiven Laserstrahl erhitzt wird. Durch eine gleichmäßige und schwache Erwärmung geht sie aus diesem Zustand niedriger Reflektivität wieder in einen kristallinen Zustand mit hoher Reflektivität über. Auf diese Weise schreibt also ein intensiver Laserstrahl auf die Datenspur kaum reflektierende Bereiche, die dem Informationsgehalt »1« entsprechen, während die unbeschriebenen, gut reflektierenden Bereiche den Informationsgehalt »0« darstellen. Zum Löschen der abgelegten Daten wird Laserlicht geringerer Intensität eingestrahlt und damit der reflektierende Zustand wieder hergestellt.
Allerdings können CD-RWs in älteren CD-ROM-Laufwerken nicht abgespielt werden, da die insgesamt vom Medium zurückgeworfene Lichtmenge geringer ist. CD-RW-Laufwerke und neuere CD-ROM-Laufwerke haben eine Automatic Gain Control (AGC) genannte Schaltung, die diesen Mangel ausgleicht. Lediglich beim Auslesen von Audioinformationen kann es durch die geringere Reflexion leichter zu Lesefehlern kommen als bei einer gewöhnlichen CD-R. Mit dem 1997 eingeführten Standard der sog. MultiRead-Laufwerke können CD-ROM, CD-R, CD-RW und DVD gelesen werden.
Wesentlicher Unterschied zwischen einer CD-RW und einer CD-ROM bzw. CD-R ist das neue Dateisystem UDF, das auch bei DVDs verwendet wird. Bei diesem System wird das Packet-Writing-Verfahren angewendet, d. h., die Daten müssen nicht wie bei CD-R in einem ununterbrochenen Strom auf die CD gebrannt werden, sondern es ist möglich, sie in kleinen Paketen zu übertragen. Ein MultiRead-Laufwerk muss daher auch dieses Dateisystem verarbeiten können.
Die CD-RW scheint auf den ersten Blick das ideale Wechselplattenmedium zu sein. In der Praxis ist aber bei starker Nutzung sehr schnell die Grenze von 1000 Schreib- bzw. Löschvorgängen erreicht. Zudem ist die Schreibgeschwindigkeit relativ gering und die Fehleranfälligkeit hoch.
Wenn sich eine CD-RW unter Windows nicht formatieren lässt, kann dies daran liegen, dass die Energieverwaltung (APM) aktiv ist. Diese kann über die Energieverwaltung der Systemsteuerung deaktiviert werden, indem dort alle Stromsparfunktionen (Stand-
by, Monitor ausschalten, Festplatten ausschalten) auf »Nie« gesetzt werden.
Universal-Lexikon. 2012.