Cánovas del Castillo
['kanoβas del ka'stiʎo], Antonio, spanischer Staatsmann und Schriftsteller, * Málaga 8. 2. 1828, ✝ (ermordet) Santa Águeda (bei Vitoria) 8. 8. 1897; wurde 1854 Mitglied der Cortes, 1864 Innenminister und 1865 Minister der Kolonien. Seit 1872 betrieb er die Restauration der Bourbonen, die Ende Dezember 1874 mit Alfons XII. auf den spanischen Thron zurückkehrten. C. del C. gründete 1875 die liberalkonservative Partei; als Ministerpräsident (1875-81 mit kurzen Unterbrechungen) beendete er den karlistischen Bürgerkrieg und den kubanischen Aufstand. Er schuf die Verfassung vom 24. 5. 1876, die zur Grundlage des politischen Systems bis 1923 wurde. 1884 und 1890-92 stand er abermals an der Spitze der Regierung, 1895 wurde er zum vierten Mal Ministerpräsident und bekämpfte mit großer Härte den neuen kubanischen Aufstand. Er wurde das Opfer eines italienischen Anarchisten. - Seit 1860 war er Mitglied der Akademie der Geschichte, seit 1867 der Spanischen Akademie. Von seinen schriftstellerischen Werken sind v. a. die historischen bedeutend (»Estudios del reinado de Felipe IV«, 3 Bände, 1880-90).
Universal-Lexikon. 2012.