Callaghan
['kæləhən],
1) James, Baron Callaghan of Cardiff (seit 1987), britischer Politiker, * Portsmouth 27. 3. 1912; Beamter; schloss sich der Labour Party an. 1945-87 war Callaghan Mitglied des Unterhauses, ab 1957 gehörte er dem Vorstand seiner Partei an. 1963 unterlag er H. Wilson bei der Neuwahl des Parteiführers. 1964-67 war Callaghan Schatzkanzler, 1967-70 Innenminister. Als Außenminister (1974-76) führte er 1974 die von seiner Partei geforderten Neuverhandlungen über die britischen Beitrittsbedingungen zur EG. Nach dem Rücktritt Wilsons 1976 wurde Callaghan dessen Nachfolger als Parteiführer und Premierminister. Durch eine Lohnkontrollpolitik suchte er die Inflationsrate zu senken. Infolge der wachsenden Konfrontation mit den Gewerkschaften und durch Streiks verlor seine Regierung an politischer Autorität. Im März 1979 wurde er durch ein Misstrauensvotum der Konservativen gestürzt. Nach dem Wahlsieg der Konservativen im Mai 1979 übernahm Callaghan das Amt des Oppositionsführers, trat jedoch 1980 zurück.
2) Morley Edward, kanadischer Schriftsteller englischer Sprache, * Toronto 22. 9. 1903, ✝ ebenda 25. 8. 1990; wandte sich nach dem Jurastudium unter dem Einfluss von E. Hemingway der Literatur zu; seine Werke sind von unterschiedlicher Qualität und zum Teil umstritten. Seine Kurzgeschichten werden wegen ihrer formalen Leistung zu den besten der kanadischen Literatur gerechnet. Begegnungen u. a. mit Hemingway und F. S. Fitzgerald im Paris der späten 20er-Jahre schildert er in »That summer in Paris« (1963).
Weitere Werke: Romane: Strange fugitive (1928); Such is my beloved (1934); They shall inherit the earth (1935); More joy in heaven (1937); The loved and the lost (1951); A passion in Rome (1961); A time for Judas (1983).
Kurzgeschichten: A native argosy (1929); Morley Callaghan's stories (1959).
V. Hoar: M. C. (Toronto 1969).
Universal-Lexikon. 2012.