Bazaine
[ba'zɛn],
1) François Achille, französischer Marschall (seit 1864), * Versailles 13. 2. 1811, ✝ Madrid 24. 9. 1888; als General am Krimkrieg und am italienischen Krieg (1859) beteiligt, befehligte die französische Expedition in Mexiko (1863-67). Im Deutsch-Französischen Krieg wurde er als Kommandeur der Rheinarmee 1870 in Metz eingeschlossen. Nach der Niederlage der Entsatzarmee Marschall Mac-Mahons bei Sedan (1./2. 9.) kapitulierte er am 27. 10. mit 173 000 Mann, da eigenmächtige Geheimverhandlungen zugunsten des gestürzten Kaisertums nicht zum Erfolg geführt hatten. Wegen pflichtwidriger Kapitulation 1873 zum Tode verurteilt, jedoch von Mac-Mahon (seit 1873 Präsident) zu 20-jähriger Festungshaft begnadigt, floh Bazaine 1874 nach Spanien.
M. Baumont: L'échiquier de Metz. .. 1870 (ebd. 1971);
M. Baumont: B. Les secrets d'un maréchal, 1811-1888 (ebd. 1978).
2) Jean René, französischer Maler und Szenograph, * Paris 21. 12. 1904, ✝ Clamart (Département Hauts-de-Seine) 4. 3. 2001; Vertreter der École de Paris; entwickelte, ausgehend vom Kubismus, seine von der Leuchtkraft sehr lichthaltiger Farben bestimmte Bildwelt, die zunehmend abstrakter wurde. Seine lyrisch empfundenen Bilder leben besonders von den rhythmisch bewegten, farbigen Formen. Mit A. Manessier, G. Singier, R. Bissière u. a. bildete er 1941 die Gruppe der »Peintres de Tradition Française«, die sich zu den Grundelementen einer die französische Tradition fortsetzenden Bildauffassung bekannte. Bazaine schuf auch Mosaiken (u. a. für das UNESCO-Gebäude in Paris, 1960), Glasfenster (u. a. für die Kirche in Assy, 1944-46; für das Rathaus in Clamart [Département Hauts-de-Seine], 1991) sowie Wandteppiche. Er veröffentlichte 1948 »Notizen zur Malerei der Gegenwart« (deutsch 1959).
Universal-Lexikon. 2012.