Bayerischer Wald,
waldreiches Mittelgebirge in Südostbayern. Im geographischen Sinn ist der Bayerische Wald der Teil des Böhmerwaldes, der sich als Vorderer Wald zwischen Donau und Regen erhebt (im Einödriegel 1 121 m über dem Meeresspiegel). Zunehmend schließt die Bezeichnung Bayerischer Wald (besonders als Fremdenverkehrsgebiet) heute auch den Hinteren Wald (im Großen Arber 1 456 m über dem Meeresspiegel) bis zur Grenze gegen die Tschechische Republik ein. Die Besiedelung des Bayerischen Waldes begann erst im Hochmittelalter; Bergbau und Glashütten ergänzten die Landwirtschaft. Einige Glashütten konnten bis in die Gegenwart überregionale Bedeutung bewahren. Im Ortsteil Kropfmühl der Stadt Hauzenberg (Landkreis Passau) befindet sich ein Graphitbergwerk. Seit 1970 gibt es den Nationalpark Bayerischer Wald im Gebiet von Rachel und Lusen mit einer Fläche von 133 km2; am Rande des Nationalparks in der Gemeinde Mauth (Landkreis Freyung-Grafenau) befindet sich ein Freilichtmuseum mit Bauernhäusern aus dem 18. Jahrhundert.
Bayer. u. Oberpfälzer Wald, hg. v. G. Priehäusser (1965).
Universal-Lexikon. 2012.