Baia
['baja], Ort am Golf von Neapel, Teil der Gemeinde Bacoli, westlich von Pozzuoli, Italien. In der Antike war Baia als Baiae Zentrum römischen Badelebens (Thermalquellen und Seebad) der frühen Kaiserzeit; erhalten sind v. a. drei Thermenkuppelsäle. Durch Küstensenkung liegt ein Teil der antiken Stadt unter Wasser; 7 m unter dem Wasserspiegel wurden in einem Nymphäum mit Apsidensaal, das zur Villa des Kaisers Claudius gehörte, seit 1969 und in den Jahren 1981 ff. Skulpturen entdeckt, u. a. Bruchstücke einer Polyphemgruppe, Statuen des Dionysos, der Antonia und der kindlichen Octavia (Mutter und Tochter des Kaisers). 1954 wurden bei Freilegung einer Thermenanlage über 400 Fragmente römischer Gipsabgüsse griechischer Skulpturen aus dem 5./4. Jahrhundert v. Chr. gefunden.
B. Andreae: Odysseus. Archäologie des europ. Menschenbildes (21984).
Universal-Lexikon. 2012.