Analyzer
[englisch, 'ænəlaɪzə; wörtlich »Analysator«], auch Echtzeitanalysator, Real-Time-Analyzer. Der Analyzer ist ein »Klangbeobachtungsgerät«. Er zeigt auf einem Bildschirm oder Leuchtdiodenfeld an, wie hoch die Pegelanteile einzelner Frequenzbänder sind. Dazu wird das Eingangssignal mit Bandpassfiltern in Frequenzbänder (zumeist Terz- oder Oktavbänder) aufgeteilt. Die Signale aller Filterausgänge werden gleichvielen Logarithmierverstärkern (Pegelmesser) zugeführt und optisch dargestellt. Der Analyzer arbeitet im Echtzeitbetrieb, zeigt also in jedem Moment das Frequenzspektrum an. Eine weitere Betriebsart (Haltefunktion) ermöglicht die unveränderte Abbildung des Spektrums eines wählbaren Zeitpunktes. Im praktischen Einsatz wird der Analyzer — wie auch Pegelmesser und Goniometer — immer an den Punkt des Regieweges automatisch mit angeschlossen, der gerade abgehört wird. Für die Studioarbeit hat der Analyzer große Bedeutung erlangt. Mit seiner Hilfe wird die spektrale Verteilung der Instrumente kontrolliert und verändert, um Überdeckungen und Frequenzlöcher zu vermeiden. Beim Mehrspurverfahren wird beispielsweise von Anfang an darauf geachtet, dass das der Stimmlage des Vokalsolisten entsprechende Frequenzspektrum nicht von Instrumenten zugedeckt wird. Außerdem sind Spitzen im Frequenzspektrum zu erkennen, die sich im Gesamtpegel stark bemerkbar machen, jedoch den Lautstärkeeindruck nicht erhöhen und klanglich nicht ins Gewicht fallen (Filterung auf einen bestimmten Lautstärkepegel).
Im Livebetrieb wird mithilfe des Analyzers der Frequenzgang einer PA-Anlage auf den Zuschauerraum abgestimmt. Dazu wird »rosa Rauschen« (Pink Noise) in den Saal eingespielt. An verschiedenen Stellen im Zuschauerbereich nimmt ein Messmikrofon das Rauschsignal wieder auf und führt es dem Analyzer zu. Der jetzt dargestellte Frequenzverlauf lässt Raumresonanzen und besonders stark gedämpfte Frequenzgebiete erkennen und durch Equalizer ausgleichen. Das beschriebene Verfahren des »Ausrauschens« birgt allerdings Probleme in sich. Sie resultieren aus der Kompliziertheit der raumakustischen Verhältnisse und dem individuellen Soundgeschmack. Der technisch ausgewiesene »Idealklang« stimmt nicht immer mit den Klangvorstellungen der Musiker überein, sodass meist noch eine Nachregelung erfolgen muss.
Universal-Lexikon. 2012.