Ạlthaus,
1) Paul, evangelischer Theologe, * Obershagen (heute zu Uetze, Kreis Hannover) 4. 2. 1888, ✝ Erlangen 18. 5. 1966; seit 1914 Professor in Göttingen, 1920 in Rostock, 1925 in Erlangen; seit 1927 Präsident der Luthergesellschaft. Er suchte die Rückbesinnung der systematischen Theologie. In lutherischer Tradition interpretierte er die Ordnungen der Welt (Staat, Volk, Familie) als von Gott gewollt und sah in ihnen das Fundament der christlichen Ethik. Theologiegeschichtliche Bedeutung erlangte v. a. seine in Auseinandersetzung mit der dialektischen Theologie entwickelte Auffassung von der Uroffenbarung als der indirekten Selbstoffenbarung Gottes.
2) Peter Paul, Schriftsteller, * Münster 28. 7. 1892, ✝ München 16. 9. 1965; war Kabarettist in München-Schwabing und Rundfunkautor; führte nach dem Zweiten Weltkrieg die Tradition des Schwabinger »Brettls« fort; lebte zuletzt völlig zurückgezogen; schrieb wortspielerische Gedichte voll skurrilen Humors, Nachdichtungen und Hörspiele.
Werke: Gedichtbände: Jack, der Aufschlitzer (1924); Das Vierte Reich (1930); In der Traumstadt (1951); Dr. Enzian (1952); Laßt Blumen sprechen. Flower Tales (1953); Wir sanften Irren (1956); Seelenwandertouren (1961).
3) Theodor, Schriftsteller, * Detmold 26. 10. 1822, ✝ Gotha 2. 4. 1852; schloss sich in Berlin dem Kreis um Henriette Herz und Bettina von Arnim an, seit 1843 wirkte er als politischer Schriftsteller und arbeitete an mehreren Zeitungen mit. Wegen eines Zeitungsartikels (1849) zur Durchführung der Reichsverfassung (notfalls mit Waffengewalt) wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt (»Aus dem Gefängnis«, 1850). Althaus verband seine nationalistische, idealistisch-demokratische Gesinnung mit einer teilweise sozialistischen, christlichen Grundeinstellung.
Universal-Lexikon. 2012.