Albornọz
[-θ], Gil (Aegidius) Álvarez Carillo de, spanischer Kardinal und Staatsmann, * Cuenca um 1300, ✝ bei Viterbo 1367; geriet als Erzbischof von Toledo (seit 1337) und Kanzler des Königreichs Kastilien in Gegensatz zum König und floh an den päpstlichen Hof in Avignon, wurde 1350 Kardinal, stellte als päpstliches Legat und Vikar (seit 1354) den Kirchenstaat wieder her und gab ihm eine Verfassung (»Constitutiones Aegidianae«), die in Teilen bis 1816 gültig war. Albornoz' Wirken trug maßgeblich zur Überwindung des Avignon. Exils der Päpste bei. Zahlreiche Festungen Mittelitaliens gehen auf ihn zurück.
A. Erler: Aegidius A. als Gesetzgeber des Kirchenstaates (1970).
Universal-Lexikon. 2012.