Agamẹmnon,
griechischer Mythos: Sohn des Atreus aus dem Geschlecht der Tantaliden, König in Mykene oder Argos. Seine Gemahlin Klytämnestra gebar ihm Iphigenie, Elektra und Orest. Agamemnon war der Führer der Griechen gegen Troja. Als Oberbefehlshaber des griechischen Heeres musste er, um die Abfahrt zu ermöglichen, der zürnenden Artemis Iphigenie als Opfer darbieten. Im 10. Jahr des Trojanischen Krieges geriet er in einen verhängnisvollen Streit mit Achill. Bei seiner Heimkehr nach Trojas Fall wurde er auf Anstiften der Klytämnestra von Ägisth ermordet.
Die Geschehnisse bei der Heimkehr des Agamemnon wurden von Aischylos in seiner Tragödie »Agamemnon« (Teil der »Orestie«) gestaltet, die von Seneca der Jüngere umgearbeitet wurde. In neuerer Zeit dramatisierten G. Hauptmann (»Agamemnons Tod«, 1947) und H. Rehberg (»Gattenmord«, 1953) den Stoff erneut, E. O'Neill (»Mourning becomes Electra«, 1931) wandelte ihn ab und legte die Handlung in die Zeit des amerikanischen Sezessionskrieges.
Universal-Lexikon. 2012.