AFL
['ɛɪɛf'ɛl], Abkürzung für American Federation of Labor [ə'merɪkən fedə'reɪʃn əv 'leɪbə], 1886 gegründeten Dachorganisation der Gewerkschaften der USA, der bis Ende der 1930er-Jahre ausschließlich auf dem Berufsverbandsprinzip basierende Facharbeitergewerkschaften angehörten. Die Politik der AFL beziehungsweise ihrer Einzelgewerkschaften richtete sich pragmatisch vor allem auf die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation ihrer Mitglieder. Antikapitalistische und klassenkämpferische Positionen waren in der AFL nicht mehrheitsfähig; hingegen stand eine »voluntaristische«, auf freiwillige (tarif-)vertragliche Regelungen mit Unternehmern/Arbeitgebern abzielende Interessenvertretung im Mittelpunkt, während staatliche Regulierungen (z. B. von Mindestlöhnen, Arbeitszeit, Sozialgesetzgebung) bis in die 30er-Jahre abgelehnt wurden.
Organisatorisch-politische Differenzen spalteten 1935/38 die AFL und führten zur Gründung des CIO. 1955, als die AFL 10,9 Mio. Mitglieder in 109 nationalen und »internationalen« (mit Mitglieder in den USA und in Kanada) Gewerkschaften vertrat und programmatische sowie organisatorische Differenzen mit dem CIO weitgehend nivelliert waren, erfolgte der Zusammenschluss mit dem Congress of Industrial Organizations zur AFL/CIO.
Universal-Lexikon. 2012.