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Mul|ti|pli|ka|tor 〈m. 23〉
1. 〈Math.〉 die multiplizierende Zahl, z. B. die 2 in 2 x 3
2. Person od. Sache, die Informationen o. a. Inhalte transportiert u. weiterverbreitet
[zu lat. multiplicare „vervielfältigen“]
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Mul|ti|pli|ka|tor, der; -s, …oren [spätlat. multiplicator]:
1. (Math.) Zahl, mit der eine vorgegebene Zahl multipliziert wird.
2. (bildungsspr.) Person, Einrichtung, die Wissen od. Information weitergibt u. zu deren Verbreitung, Vervielfältigung beiträgt.
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I Multiplikator,
Multiplikation.
II
Multiplikator
der, -s/...'toren,
1) Mathematik: Multiplikation.
2) Wirtschaftstheorie: Faktor in der Makroökonomik, mit dem man die Änderung einer exogenen Variablen (z. B. Investitionen) multipliziert, um die zugeordnete Änderung einer endogenen Variablen (z. B. Sozialprodukt) auszurechnen. Ein Multiplikator resultiert aus den Parametern des Gleichungssystems eines makroökonomischen Modells. Nach der Art der Modelle hat man zumeist statische Multiplikatoren (für komparativ-statische Betrachtungen). Ein Multiplikator sagt hierbei aus, um wieviel DM sich der Gleichgewichtswert einer endogenen Variablen ändert, wenn sich eine bestimmte exogene Variable ändert. Der Investitionsmultiplikator gibt die von einer vermehrten oder verminderten autonomen Investition (Primäreffekt) ausgehenden Sekundärwirkungen auf das Volkseinkommen an (Einkommenseffekt der Investition). Die multiplikative Wirkung hängt ab von dem Verhältnis, in dem aus zusätzlicher Güternachfrage entstandenes Mehreinkommen zum Verbrauch oder zum Sparen verwendet wird. Der Multiplikator ist umso größer, je mehr Einkommen für Konsumgüter ausgegeben und je weniger gespart (gehortet) wird und umgekehrt. Dieser nach J. M. Keynes auch als Keynes-Multiplikator bezeichnete Multiplikator ist im mathematischen Modell der reziproke Wert der Sparquote. In einer offenen Volkswirtschaft mit Staatstätigkeit wird das Multiplikatorprinzip auch zur Beurteilung der Sekundärwirkungen u. a. eines Ausfuhrüberschusses (Außenhandelsmultiplikator, z. B. Exportmultiplikator im Rahmen des Einkommensmechanismus), von Änderungen der Staatsausgaben (Staatsausgabenmultiplikator, z. B. im Zusammenhang mit dem Haavelmo-Theorem) oder der Steuereinnahmen (Steuermultiplikator) angewendet. Im Zusammenhang mit linearen dynamischen Modellen gibt es dynamische Multiplikatoren, die periodenspezifisch veränderliche Multiplikatoreffekte angeben.
In der Konjunkturtheorie haben P. A. Samuelson und J. H. Hicks Modelle entwickelt, in denen die Konjunkturschwankungen durch das Zusammenwirken des Multiplikator- und des Akzeleratorprinzips verursacht werden (Multiplikator-Akzelerator-Modelle). Das Multiplikatorprinzip wurde in seinen Grundzügen in einer 1903 entwickelten, aber unbeachtet gebliebenen Depressionstheorie dargestellt, aber erst 1931 von R. F. Kahn in die Volkswirtschaftslehre eingeführt.
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Mul|ti|pli|ka|tor, der; -s, ...oren [spätlat. multiplicator]: 1. (Math.) Zahl, mit der eine vorgegebene Zahl multipliziert wird. 2. (bildungsspr.) Person, Einrichtung, die Wissen od. Information weitergibt u. zu deren Verbreitung, Vervielfältigung beiträgt: Friseure und Taxifahrer, Barkeeper oder Masseure bezieht er im Geiste bereits ein als -en von Selbsthilfeimpulsen (Spiegel 22, 1981, 205); über Psychologen, Soziologen, Lehrer und andere so genannte -en werde eine Gesundheitsvorsorge auf den Weg gebracht (MM 14. 8. 84, 12).
Universal-Lexikon. 2012.