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Abraham a Sancta Clara
Abraham a Sạncta Clara,
 
eigentlich Johann Ulrich Megerle, Kanzelredner und Volksschriftsteller, * Kreenheinstetten (heute zu Leibertingen, Kreis Sigmaringen) 2. 7. 1644, ✝ Wien 1. 12. 1709; achtes Kind eines leibeigenen Bauern und Gastwirts; Schulbesuch in Meßkirch, Ingolstadt, Salzburg; 1662 Augustiner-Barfüßer, 1668 Priester; hielt in Augsburg, Graz, Wien (1677 Hofprediger) volkstümliche, drastische, durch Witze, Wortspiele, Beispiele aus Geschichte und Sage, besonders auch satirische Sittenschilderungen belebte Predigten: »Mercks Wien« (1680, herausgegeben von W. Welzig, 1983) anlässlich der Pestepidemie, »Auff, auff ihr Christen« (1683; zur Türkenbedrohung; Schillers Vorlage zur Kapuzinerpredigt in »Wallensteins Lager«). Sein umfangreichstes Werk ist »Judas, der Ertz-Schelm«, eine durch Schwänke und Betrachtungen erweiterte Lebensgeschichte des Judas (4 Bände, 1686-95, herausgegeben von F. Bobertag, 1884, Nachdruck 1968).
 
Weitere Werke: Wunderlicher Traum von einem großen Narrennest (1703); Heilsames Gemisch-Gemasch (1704); Centifolium stultorum (1709); Geistliche Kramerladen (1710).
 
Ausgaben: Auslese, herausgegeben von H. Strigl, 6 Bände (1904-07); Hundert Ausbündige Narren, Auswahl, herausgegeben von W. Deufert (1978).
 
Literatur:
 
K. Bertsche: Die Werke A. a S. C.s in ihren Frühdrucken (21961);
 M. Heidegger: Über A. a S. C. (1964);
 
A. a S. C., Ausst.-Kat. (1982).

Universal-Lexikon. 2012.