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Volksschauspiel
Vọlks|schau|spiel, das:
volkstümliches Stück, das von Laien [verfasst u.] mit einem z. T. großen Aufwand an Personen u. Ausstattung aufgeführt wird.

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Volks|schauspiel,
 
Bezeichnung für Stücke, die von Laienorganisationen zum Teil mit großem Personen- und Ausstattungsaufwand aufgeführt, oft auch verfasst werden. In diesem Sinne kennt das Mittelalter und teilweise der Barock Volksschauspiele aus religiösem (z. B. Mysterien-, Osterspiel) oder saisonalem (z. B. Fastnachtsspiel) Anlass; zum Teil machten sich bereits professionelle Elemente bemerkbar (Rederijkers). Geistlicher Einfluss vermittelte dem Volksschauspiel in der Zeit der Gegenreformation die reiche Bühnentradition des Barock (Jesuitentheater). Während zur Zeit der Aufklärung das Laien- und Stegreiftheater im nördlichen Deutschland verkümmerte (1718 Spielverbot an preußischen Schulen, J. C. Gottscheds Reformideen) und nur als Lokal- oder Dialektstück weiterlebte (Hamburg, Berlin, E. E. Niebergall in Darmstadt), riss im katholischen Süden die Barocktradition nicht ab (Oberammergauer Passionsspiel, Wiener Zauberspiel); besonders im 19. Jahrhundert erfasste eine neue Welle des Laientheaters vorwiegend ländliche Bereiche (Bauerntheater). Volksstück.
 
Literatur:
 
Leopold Schmidt: Das dt. V. (1962).

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Vọlks|schau|spiel, das: volkstümliches Stück, das von Laien [verfasst u.] mit einem z. T. großen Aufwand an Personen u. Ausstattung aufgeführt wird.

Universal-Lexikon. 2012.