1. (Fachspr.) Methode, bei der man schrittweise von allgemeinen, umfassenden Strukturen zu immer spezielleren Details übergeht.
2. (Politik, Soziol., Wirtsch.) organisatorische Methode, bei der hierarchisch übergeordnete Personen das Handeln einer ↑ 1Gruppe (2) wesentlich bestimmen od. beeinflussen.
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Top-down-Methode
[dt. »von oben nach unten«], eine Entwurfs- und Implementierungsmethode, bei der man schrittweise von allgemeinen, umfassenden Strukturen zu immer spezielleren Details übergeht, bis das gesamte Projekt als Plan erstellt bzw. als Produkt implementiert ist. Die Top-down-Methode ist ein wichtiges Verfahren der Software-Technik und wird insbesondere bei der strukturierten Programmierung angewendet. So wird ein Programm zunächst grob untergliedert, in Module aufgeteilt, diese in Untermodule und spezielle Programme bis hinab zu den einzelnen Routinen. Auf jeder Stufe wird festgelegt, was ein Modul oder Programmteil leistet, nicht jedoch die genaue Funktionsweise. Die tatsächliche Programmierung erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt. Das Top-down-Design entspricht also einem Baum, der von seiner Wurzel aus aufgebaut wird.
Der Vorteil der Top-down-Methode besteht darin, dass sie stets das Gesamtprojekt im Auge behält und dadurch Fehlentwicklungen vermeidet. Sie ist daher bei der grundlegenden Entwicklung von Großprojekten dem Gegenstück Bottom-up-Methode vorzuziehen (das aber für Teilaspekte durchaus seine Berechtigung hat). Natürlich bildet die Top-down-Methode nicht das Maß aller Dinge. Angesichts der Komplexität der Software-Erstellung muss man auch andere Modelle einbeziehen, z. B. Phasen- und Spiralenmodelle oder Teammodelle, bei denen die einzelnen Teammitglieder sich ihre Ordnung selbst definieren. Solche Methoden untersucht das Software Engineering.
Universal-Lexikon. 2012.