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Leberkrebs
Le|ber|krebs, der:
Krebs (4 a) an der Leber.

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Leberkrebs,
 
bösartige Tumorbildung der Leber. Häufigste Form ist der sekundäre Leberkrebs, der meist durch Metastasen anderer Organkrebse, v. a. des Magen-Darm-Kanals, auch von Lunge und Bronchien, weibliche Brustdrüsen, Speiseröhre oder durch direktes Übergreifen von der Gallenblase, Bauchspeicheldrüse oder dem Magen entsteht. Das vom Parenchym ausgehende primäre Leberzellkarzinom gehört in Europa zu den seltenen Krebsarten (1-2 %). Es tritt v. a. im 5. und 6. Lebensjahrzehnt auf, zu 80 % bei Leberzirrhose. Ursächliche Bedeutung hat, v. a. in den Entwicklungsländern (Afrika, Asien), wo er einen Anteil von 20-30 % an den bösartigen Tumoren aufweist, eine frühkindliche Hepatitis-B-Virus-Infektion. Bei ihr wird ein Teil der Virus-DNA in das Genom der Leberzelle integriert und kann nach etwa 30-40 Jahren zur Ausbildung eines Leberkrebses führen. Des Weiteren spielen hier der Einfluss von Aflatoxinen in der Nahrung und der Befall durch Leberegel eine ursächliche Rolle.
 
Zu den häufig sehr spät auftretenden Hauptsymptomen gehören ein allgemeiner Kräfteverfall mit Gewichtsverlust, Schmerzen im rechten Oberbauch, Fieber, Gelbsucht, Bauchwassersucht, im Spätstadium Leberinsuffizienz; die Diagnose wird durch bildgebende Verfahren, Biopsie und Laparoskopie sowie Leberfunktionsproben gestellt.
 
Die Behandlung besteht in einer operativen Teilentfernung der Leber (nur bei etwa 30 % des Leberkrebses noch möglich), gegebenenfalls in einer Lebertransplantation und der Anwendung zytostatischer Mittel. Die durchschnittliche Lebenserwartung nach Diagnose liegt bei 4-6 Monaten.
 

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Le|ber|krebs, der (Med.): Krebs an der Leber.

Universal-Lexikon. 2012.