Landjunker
* * *
Jụn|ker 〈m. 3; früher〉
1. adliger Gutsbesitzer
2. junger Adliger
[<ahd. juncherro; → jung, Herr]
* * *
1. (früher) junger Edelmann.
2. (früher, oft abwertend) adliger Besitzer eines Gutes, Großgrundbesitzer in Ostelbien.
* * *
I Junker
[mittelhochdeutsch juncherre »Edelknabe«, eigentlich »junger Herr«], ehemals Bezeichnung für die Söhne der adeligen Grundherren, im späten Mittelalter ohne Ritterschlag. Der ursprüngliche Wortsinn hat sich beim Fahnenjunker und beim Kammer- oder Hofjunker am längsten erhalten. (Junkertum)
Jụnker,
Hermann, Ägyptologe, * Bendorf 29. 11. 1877, ✝ Wien 9. 1. 1962; seit 1909 Professor in Wien, 1929-45 Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo. Bekannt wurde Junker v. a. durch seine Grabungen auf dem Pyramidenfriedhof von Giseh (1912-14 und 1925-29) und die Erforschung der ptolemäischen Tempeltexte von Philae; Untersuchungen zur Geschichte, Religion, Sprache und Archäologie Ägyptens.
Werke: Gîza, 12 Bände (1929-55); Pyramidenzeit (1949); Der große Pylon des Tempels der Isis in Philä (1958); Die Geisteshaltung der Ägypter in der Frühzeit (1961); Leben und Werk in Selbstdarstellung (herausgegeben 1963); Das Geburtshaus des Tempels der Isis in Philä (herausgegeben 1965; mit E. Winter).
* * *
Jụn|ker, der; -s, - [mhd. juncherre = Edelknabe, Knappe; eigtl. = junger Herr]: 1. (früher) junger Edelmann: Ich hatte den edlen J. aus der Mancha in meinem nüchternen pommerschen Sinn immer etwas albern gefunden (Fallada, Herr 62). 2. (früher, oft abwertend) ostelbischer adliger Besitzer eines Gutes, Großgrundbesitzer: dass also nicht alle Adeligen des Ostens J. sind, wie der Laie meint (Dönhoff, Ostpreußen 196); Die Fabriken, die Schulen und das Land, alles gehört dem Volk. Wir kennen keine Fabrikbesitzer und J. mehr (Trommel 40, 1976, 7).
Universal-Lexikon. 2012.