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DTP
DTP [de:te:'pe:], das; - <meist ohne Art.>:
Desktop-Publishing.

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DTP
 
[Abk. für Desktop Publishing, dt. »Publizieren vom Schreibtisch aus«], die Herstellung von Druckwerken mit einem Computer. Dazu ist ein DTP-Programm (Layoutprogramm) nötig, mit dem Texte, Grafiken und Bilder integriert werden können. Es zeigt die Seiten so auf dem Bildschirm an, wie sie beim Ausdruck aussehen (WYSIWYG, »What You See Is What You Get«) und erlaubt die Gestaltung des Layouts nach den Erfordernissen des zu druckenden Werks. Text- und Bildelemente können (nahezu) beliebig platziert werden, z. B. gedreht, übereinander liegend oder sich überschneidend; außerdem lassen sich unterschiedliche Schriftarten, Schriftgrößen und Schriftattribute auswählen. Die Texte, Grafiken und Bilder werden in der Regel mit separaten Text-, Zeichen- und Bildbearbeitungsprogrammen erstellt und erst am Ende kombiniert. Zuletzt wird die komplett gestaltete Seite über einen Laserdrucker oder einen Laserbelichter ausgegeben. Der Laserbelichter bringt die betreffenden Seiten auf einen Film auf, der als Vorlage für den Offsetdruck dient. Seit einigen Jahren können die Dateien, welche die zu druckenden Seiten enthalten, auch direkt auf die Druckplatte ausgegeben werden (Computer to Plate).
 
Die Geburtsstunde von DTP schlug 1984, als die Firma Apple den Macintosh-Computer und einen leistungsfähigen Laserdrucker auf den Markt brachte und gleichzeitig die Firma Aldus das Anwendungsprogramm PageMaker vorstellte. Der Gründer von Aldus prägte schließlich die Bezeichnung Desktop Publishing. Der Macintosh war auch in den folgenden Jahren die dominierende Plattform für DTP-Programme. 1987 erschien Quark XPress für Macintosh, und auch viele professionelle Grafikprogramme wurden zunächst ausschließlich für dieses Rechnersystem konzipiert. Erst Ende der 1980er-Jahre konnten die Windows-Systeme aufholen. Seit 1987 war PageMaker für Windows erhältlich, 1993 kam die Windows-Variante von Quark XPress heraus. Heute werden neue Grafik- und DTP-Programme nahezu gleichzeitig als Windows- und Macintosh-Versionen vertrieben. Im Vergleich zu anderen Anwendungszweigen gibt es jedoch noch überproportional viele DTP-Anwender, die mit Macintosh- und nicht mit Windows-Systemen arbeiten. Die wichtigsten modernen Layout- oder DTP-Programme sind neben Quark XPress und PageMaker der DTP-Veteran Ventura Publisher, das vor allem für große Textmengen geeignete Programm FrameMaker und das vollkommen neu entwickelte und seit 1999 angebotene InDesign.
 
DTP ist inzwischen so ausgereift, dass auch schwierigste Gestaltungsideen am Bildschirm umgesetzt werden können und die Qualität des Fotosatzes erreicht oder sogar übertroffen wird. Daher hat sich DTP überall in Druckereien, Verlagen und Werbeagenturen etabliert.

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DTP = Desktop-Publishing.

Universal-Lexikon. 2012.