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Dateiformat
Da|tei|for|mat, das (EDV):
festgelegte Anordnung, zugrunde liegende Struktur, nach der die in einer Datei enthaltenen Daten abgespeichert sind.

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Dateiformat
 
(Dateityp), eine Konvention, die angibt, auf welche Weise die in der Bitfolge einer Datei enthaltene Information zu interpretieren ist. Jedes Dateiformat legt zunächst fest, wie der Inhalt in der Datei kodiert ist und welche den Inhalt beschreibenden Informationen an welcher Stelle der Datei zu finden sind. Üblicherweise finden sich diese »Metadaten« in einem gesonderten Bereich am Beginn einer Datei, der deswegen auch Header oder Dateikopf genannt wird. Außer dem Dateinamen und den Dateiattributen kann der Header z. B. noch Informationen über das Erstellungsprogramm, über Datum der Erstellung und der letzten Änderung oder Drucker- und Anzeigeoptionen enthalten. Im Macintosh-Betriebssystem MacOS werden die Header-Informationen im sog. Resource Fork (dt. »Ressourcenzweig«) von den eigentlichen Daten getrennt geführt. Diese Informationen sind dem Benutzer nicht zugänglich und müssen bei der Konvertierung in ein anderes Dateiformat mithilfe spezieller Programme mit diesen wieder zusammengefügt werden.
 
Bei der Art, wie die Bitfolge eines Files interpretiert werden muss, besteht die wichtigste Unterscheidung zwischen dem ASCII-Format einerseits und binären Formaten andererseits. ASCII-Dateien bestehen aus Folgen von Bytes, von denen jedes für ein Zeichen des (erweiterten) ASCII-Zeichensatzes steht. Da es sich bei diesen überwiegend um Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen handelt, nennt man ASCII-Dateien auch Textdateien. Beispiele dafür sind sog. Source Code Files (d. h. Dateien, die den Quellcode von Programmen enthalten) oder Batch-Dateien. Textdateien kann man mit jedem Texteditor (Editor) ansehen und bearbeiten.
 
Im Gegensatz zu ASCII-Dateien lassen sich binäre Dateien meist mit dem Erstellungsprogramm sowie mit Programmen, die über entsprechende Filter verfügen, öffnen. Dies liegt daran, dass sie entweder - wie bei Textverarbeitungs-Software - neben einem ASCII-Text über zusätzliche Format- und Steueranweisungen verfügen, die binär kodiert sind. Oder sie liegen vollständig in einem spezifischen Code als Bitfolge vor. Letzteres ist etwa bei Bild-, Audio- oder komprimierten Dateien der Fall. Gerade bei audiovisuellen Inhalten gibt es eine Vielzahl von konkurrierenden Formaten (Bitmap-Formate, Grafikformat, Audioformate).
 
Aufgrund der häufigen Inkompatibilität von herstellerspezifischen Dateiformaten gab es immer wieder Versuche, weltweite Normen für bestimmte Formate durchzusetzen. Eine wichtige Rolle spielt z. B. das World Wide Web Consortium (W3C), das eine Reihe von Richtlinien für den Bereich des Internets festgelegt hat. Ein anderer Versuch, mit diesem Problem umzugehen, ist die Spezifikation von sog. offenen Formaten. Diese geben nur Basisvorgaben und lassen Erweiterungen durch Software-Hersteller zu. Dies führt zwar nicht zu einheitlichen Dateiformaten, erlaubt aber meist eine einfache Konvertierung zwischen den einzelnen Ausprägungen eines offenen Formats.
 
TIPP:
 
Erscheint im Datei-Öffnen-Dialog eines Anwendungsprogramms ein bestimmtes Dateiformat nicht, so wählen Sie unter Dateityp „alle Dateien“; daraufhin müsste die gewünschte Datei zu sehen sein. Sie kann allerdings nur dann tatsächlich geöffnet werden, wenn Ihr Programm über den entsprechenden Filter verfügt.

Universal-Lexikon. 2012.