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Theriak
The|ri|ạk [griech. (antídoton) the̅riaké̄ = Mittel gegen Tiere (the̅ríon = wildes (giftiges) Tier)], der; -s: im Mittelalter gegen Vergiftungen u. Seuchen viel benutztes Mittel aus 60–80 vorwiegend pflanzlichen Bestandteilen.

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Theriak
 
[griechisch-lateinisch] der, -s, beliebtes Arzneimittel des Mittelalters in breiiger Zubereitungsform (Latwerge), das v. a. gegen Vergiftungen und Seuchen (z. B. Pest) empfohlen wurde. Theriak war ein (scheinbar) kostbares Arzneimittel, das auf komplizierte Weise aus über 60 (später über 80) Bestandteilen zusammengesetzt war; die Vorschrift zur Bereitung des Theriaks ging ursprünglich auf Andromachus, den Leibarzt Neros (um 60 n. Chr.), zurück (»Theriaca Andromachi«). Die Bestandteile des Theriaks waren in erster Linie getrocknete pflanzliche Drogen und Gewürze, darunter Meerzwiebel, Baldrian und Opium, ferner u. a. Schlangenfleisch und gebrannter »Chalcanth« (»Vitriol«), der später durch Eisenoxid ersetzt wurde. Im 18. Jahrhundert gab es heftige Angriffe aufgeklärter Ärzte gegen den Theriak, dessen Zusammensetzung um 1800 stark vereinfacht wurde; in dieser Form kam er als »Electuarium theriacale« noch im Ergänzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch Anfang des 20. Jahrhunderts vor.
 

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The|ri|ak, der; -s [(m)lat. theriaca < griech. thēriake̅́, eigtl. = Arznei gegen den Biss giftiger Tiere, zu: thēríon = wildes Tier]: (im MA.) bes. bei Vergiftungen angewandtes Allheilmittel.

Universal-Lexikon. 2012.